Büttenpapier - ein edles Material

Büttenpapier ist ein ursprünglich handgeschöpftes Papier. Heute werden aber oftmals schon Maschinen zur Herstellung eingesetzt. Das Verfahren ist allerdings das Gleiche geblieben, und auch die Eigenschaften des Büttenpapiers haben sich dadurch kaum verändert: Aus einem Faserbrei wird mit Hilfe eines Siebes das Papier aus einer flachen Wanne, der Bütte geschöpft. Danach wird unter Druck die Feuchtigkeit aus dem Papier gepresst. So entsteht Büttenpapier. Die Kunst des Papiermachens ist sehr alt. Die Anfänge wurden in Ägypten gemacht, die Papyrosherstellung war eine hohe Kunst. Später in China wurde dann mit Hilfe von Sieben das Papier geschöpft.

Durch die besondere Herstellungsart entsteht keine Laufrichtung der Fasern im Papier, es ist unregelmäßig und meist grobfasriger als normales Papier. Im Vollformat sind die Ränder ausgefranst und dünn. Echtes Büttenpapier ist mit der DIN 6730 gekennzeichnet, so werden Imitate vermieden.

Besondere Einsatzgebiete für ein besonderes Papier

Büttenpapier wird von uns als sehr edel empfunden. Das Verfahren, welches bei der Herstellung angewandt wird, ist uralt. Der unregelmäßige ausgefranste Rand und die besondere Struktur zeichnen es aus. So wird Büttenpapier nicht einfach mal so im Alltag beim Kopieren eingesetzt oder durch den Drucker gejagt, um einen Entwurf auszudrucken. Büttenpapier findet seine Anwendungsbereiche woanders.

• Urkunden, Umschläge oder besondere Jubiläums- oder Einladungskarten machen auf Büttenpapier besonders viel her. Büttenpapier kann zwar auch im Büro verwendet werden, hauptsächlich eignet es sich aber für Werbeagenturen, künstlerische Bereiche und Druckstudios.
• Speisekarten auf Büttenpapier sind in historischen Gasthöfen ein echter Hingucker, besonders wenn sie dann noch durch eine besonders schöne Kalligraphie ergänzt werden.
• Besonders hochwertige Buchkalender mit Ledereinband und echten Büttenpapierseiten zeigen guten Geschmack und werden sofort als hochwertig erkannt.
• Fotoalben archivieren nicht nur Erinnerungen, sondern verbinden für uns das Normale mit dem Besonderen, hier macht sich Büttenpapier sehr schön.
• Fotographen geben gezielte Gestaltungsvarianten für ihre Arbeiten vor. Auf Büttenpapier kommen gemäldeähnliche Effekte zum Einsatz.

Haltbarkeit

Büttenpapier hat noch mehr zu bieten. Bei richtiger Lagerung zwischen 16 - 18°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 45 % beträgt die Haltbarkeit des Büttenpapiers zwischen 500 bis 1000 Jahre. Normales Schreibpapier von heute stößt schon nach 200 Jahren an seine Haltbarkeitsgrenzen.

Mit dem Tintenstrahldrucker bedrucken - ja oder nein?

Ja, da nicht jeder ein künstlerisches Händchen hat und der Drucker im eigenen Büro doch dazu verlockt, mal eben selbst eine hochwertige Seite für die Präsentation bei einem ganz besonderen Anlass zu erstellen.

Besonderes Augenmerk ist auf die Einstellungen im Druckertreiber und auf die verwendete Tinte zu richten. Wählen Sie eine schwere Papiersorte im Druckertreiber aus, Büttenpapier werden Sie wohl kaum finden. So weiß ihr Drucker aber immerhin schon einmal, dass er es mit einem schweren Material zu tun bekommt. Eine hohe Qualität sollte zusätzlich eingestellt werden, da das Papier stark saugt. Eine Beschichtung wie bei Photopapier fehlt deshalb kann es zu Verläufen kommen. Nutzen Sie zusätzlich eine pigmentierte Tinte, so werden die Umrisse klarer dargestellt.

Es gibt auch für Drucker speziell aufgewertete Büttenpapiere. Hier wird es Ihnen leichter gemacht. Der Charme der rauen Oberfläche und der besonderen Struktur geht durch die Spezialbeschichtungen allerdings ein Stück weit verloren, dafür wird die Druckqualität verbessert.

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