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Berührungsschutz in Schaltschränken

Der Schaltschrank ist ein sicherer und abschließbarer Raum für elektronische Komponenten. Er schützt die Elektronik vor negativen Umgebungseinflüssen, wie Feuchtigkeit, Verschmutzungen oder aggressiven Chemikalien. Jede Umgebung stellt individuelle Anforderungen an den Schaltschrank. Sie spiegeln sich in seiner Schutzart und dem notwendigen Berührungsschutz wider.

Ist ein Berührungsschutz für den Schaltschrank sinnvoll?

Jeder Schaltschrank benötigt einen angemessenen Berührungsschutz. Hierin gibt es keinen Unterschied zwischen den einfachen Klemmkästen, Energieverteilern, Zählerschränken, Schaltanlagen und komplexen Schaltschranksystemen. Die Schränke müssen vor versehentlicher Berührung geschützt werden, um negative Einwirkungen auf die Umgebung, Verletzungen und Todesfälle zu verhindern. Die verdrahteten Komponenten und Geräte sind durch eine abschließbare Tür gesichert. Dieser Schutz reicht jedoch nicht aus. Die Komponenten, Geräte und Verdrahtungen müssen zusätzlich geschützt werden. In der Kategorie Berührungsschutz stehen umfangreiche Bauteile zur Auswahl. Sie passen zu herstellergleichen Komponenten im Schaltschrank. Bei der Auswahl sollte Folgendes beachtet werden:

• Passgenauigkeit innerhalb eines Herstellersystems und
• Eignung für den Einsatz im Schaltschranksystem vor Ort.

Der Berührungsschutz umfasst einfache Kabelkanäle, Befestigungen, Abdeckungen, Steckdosen, Kappen, geschützte Sichtfenster und Rahmen. Bei der Auswahl sollte die Schutzart des Schaltschrankes beachtet werden. Sie sind in der DIN EN 60529 beziehungsweise VDE 0470-1 charakterisiert. Die IP-Codes legen unter anderem fest, wie stark ein Schaltschrank und seine Komponenten gegen Berührung mit den Händen, Fingern oder Werkzeugen geschützt werden müssen.

Neue sicherheitsrelevante Norm für Schaltschränke DIN EN 61439

Die Norm DIN EN 61439 löste am 01.11.2014 die bis dahin gültige Norm DIN EN 60439-1 ab. Sie konkretisiert die Schaltschranksysteme als Kombination ihrer Bestandteile und der damit einhergehenden Anforderungen. Die DIN EN 61439 ersetzt den Typprüfbericht der Schaltschränke durch den Bauartnachweis, den die Hersteller erbringen müssen. Er prüft unter anderem den Schutz gegen elektrischen Schlag, die Luft- und Kriechstrecken, die Kurzschlussfestigkeit des Schutzleiterkreises, die Gehäuseschutzart und die Korrosionsbeständigkeit. Die DIN EN 61439 unterscheidet die Hersteller des Schaltschranksystems nach dem ursprünglichen Hersteller des Schaltschrankes und dem Hersteller der Schaltgerätekombination.