Cyanacrylat-Klebstoff ist Sekundenkleber
Schneller als mit Cyanacrylat-Klebstoff geht es nicht. Der
1-Komponenten-Klebstoff verfügt über Stabilisatoren, die unter Einwirkung von Feuchtigkeit ihre Wirkung verlieren. Der Klebstoff härtet in wenigen Sekunden aus. Seine Klebwirkung ist sehr gut bei schmalen Fugen.
Schneller ist keiner
Cyanacrylat-Klebstoff ist auch als
Sekundenkleber oder Superkleber bekannt und ein lösemittelfreier Reaktionsklebstoff. Die enthaltene Cyanacrylsäure wird einkomponentig zu Kleber verarbeitet. Hauptmerkmal ist die spontane Aushärtung, Polymerisation genannt. Der flüssige bis leicht zähflüssige Klebstoff härtet unter Einfluss von Wasser rasant aus. Die notwendige Oberflächenfeuchtigkeit wirkt neutralisierend auf die enthaltenen Stabilisatoren. Infolgedessen polymerisiert der Kleber. Cyanacrylat ist ursprünglich eine militärische Entwicklung, später wurde es auch in der Medizin zum Verschließen von Schnittwunden verwendet. Seine Eignung für Klebfugen beschränkt sich auf sehr dünne Fügestellen. Er ist nicht temperatur- und feuchtigkeitsstabil. Von den verklebten Materialien lässt sich das Cyanacrylat mit Aceton lösen.
Die Eigenschaften im Überblick
- Einkomponentenkleber mit Stabilisatoren ohne Lösemittel
- Klebfuge maximal 0,1 mm
- extrem schnelle Aushärtung in maximal 20 Sekunden
- geeignet für Temperaturen von -30 ° bis +100 °C
- Verarbeitung bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent
- bis 20 N/mm² Festigkeit bei Zugscherkräften
- klebt Holz, Leder, Aluminium, Stahl und Kunststoffe
- nur spezielle elastische Sekundenkleber können Glas kleben
Tipps für die Verwendung
Vor der Verwendung des Cyanacrylat-Klebstoffs sollte die Klebstofftube oder -flasche bis auf Raumtemperatur gebracht werden. Die zu klebende Oberfläche muss, für ein optimales Klebeergebnis, frei von Fett, Staub, Schmutz und Wasser sein. Sind Metalle zu kleben, kann es sinnvoll sein, die Oberfläche mit Sandpapier zu bearbeiten. Oxidschichten beeinträchtigen die Klebstoffwirkung. Der Sekundenkleber sollte sehr sparsam, mit größter Vorsicht und Handschuhen verwendet werden. Er wird sehr dünn auf die Oberfläche gegeben. Die Fügeteile sind anschließend sofort aufeinander zu legen und in die gewünschte Position zu bringen. Gleichmäßiger Druck sorgt für eine gute Verteilung des Klebstoffes.
Während der ersten Sekunden dürfen die Fügeteile nicht mehr bewegt werden. Ist Klebstoff während des Drückens aus der Fuge getreten, sollte er sofort mit dem erhältlichen Spezial-Reiniger entfernt werden. Der überschüssige Klebstoff verhindert, dass genügend Luftfeuchtigkeit an den
Klebstoff in der Fuge trifft. Fügeteile mit porösen Oberflächen können mit Aktivatoren vorbereitet werden. Erhältlich sind auch
Primer für spezielle Kunststoffe wie Polypropylen und Silikon.
Angebrochene Klebstofftuben bzw. -fläschchen sind am besten kühl bei +5 °C zu lagern, um eine lange Verwendbarkeit zu erreichen. Ungeöffnete Verpackungen sind in der Regel zwölf Monate haltbar.
Spezial-Tipp: Gerät Sekundenkleber an ungewünschte Stellen, kann er mit etwas Wasser sofort ausgehärtet werden. Bei dieser schlagartigen Reaktion härtet der Kleber nur spröde aus. Er kann anschließend leicht entfernt werden.
Der alte Mythos - Hautverklebung
Sekundenkleber, so die landläufige Meinung, klebt auch Haut „bombenfest“. Ohne Hilfsmittel sind verklebte Finger wirklich nicht zu lösen. Doch es braucht nur etwas Geduld und Pflanzenöl oder Seifenwasser. Das Pflanzenöl wird angewärmt und großzügig auf die verklebte Hautpartie gegeben. Nach einigen Minuten kann vorsichtig am Rand der Klebstoff abgezogen werden. Eventuell muss das Öl noch einige Male aufgetragen werden, bis der Sekundenkleber komplett entfernt ist. In warmen Seifenwasser eingeweicht ist es nach einiger Zeit möglich, eine Pinzette in den Klebstoff zu drücken. Mit vorsichtigen Bewegungen löst sich der Cyanacrylat-Klebstoff von der Haut. Auf keinen Fall darf die verklebte Haut mit Gewalt vom Klebstoff entfernt werden. Hautschädigungen sind sonst nicht ausgeschlossen.
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