Welcher Fahrradschlauch ist der richtige?
Bei der Auswahl des richtigen Fahrradschlauches sind verschiedene Faktoren zu beachten. Das Wichtigste ist jedoch, dass die Größe des Schlauches zur Reifengröße passt und das Ventil passend zur Bohrung im Felgenrahmen gewählt wird. Darüber hinaus unterscheiden sich die angebotenen Schläuche hinsichtlich Material und Herstellungsverfahren.
Fahrradschläuche aus Butylkautschuk
Die meisten im Handel erhältlichen Fahrradschläuche sind Butylschläuche. Butyl ist ein synthetischer Kautschuk. Butylschläuche guter Qualität sind sehr elastisch und luftdruckstabil. Ihre Hitzeempfindlichkeit ist gering. Die Qualität von Butylkautschuk hängt von der Gummimischung, den verwendeten Füllstoffen und dem Herstellungsverfahren ab. Je nach Hersteller bestehen deutliche Qualitätsunterschiede.
Fahrradschläuche aus Latex
Fahrradschläuche aus Latex sind leichter und elastischer als Butylschläuche. Der größte Vorteil dieser Schläuche liegt in der sehr hohen Pannensicherheit, da Latex aufgrund seiner Elastizität kaum punktierbar ist. Latexschläuche werden jedoch im Hobby- und Alltagsgebrauch kaum verwendet. Sie halten die Luft deutlich schlechter als Butylschläuche, so dass der Luftdruck vor jeder Fahrt überprüft werden muss. Zudem sind Latexschläuche empfindlich gegenüber Hitze, Sonnenlicht und Öl.
Die unterschiedlichen Größen der Fahrradschläuche
Beim Kauf eines Fahrradschlauches ist unbedingt darauf zu achten, dass die Größe entsprechend der Radgröße passend gewählt wird. Ist der Durchmesser zu klein, lässt er sich nur schwer montieren und wird überdehnt. Ein zu groß gewählter Schlauch liegt in Falten, was ebenfalls das Pannenrisiko erhöht.
Die Radgröße wird heutzutage nach der europäischen ETRO-Norm angegeben, das früher verwendete zöllige Maß wird jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch immer noch verwendet und deswegen von den meisten Herstellern zusätzlich angegeben.
Die Größenangabe nach der ETRO-Norm
Nach der ETRO-Norm wird die Reifengröße in Millimetern angegeben. Die erste Zahl gibt die Reifenbreite an, die zweite den Felgendurchmesser. Diese Angabe ist genauer als das Zollmaß und heutzutage gesetzlich vorgeschrieben.
Größenangabe in Zoll
Die Größenangabe in Zoll wird im allgemeinen Sprachgebrauch immer noch am häufigsten verwendet. Der erste Wert gibt den Außendurchmesser des Reifens in Zoll an, der zweite die Reifenbreite in Zoll. Zusätzlich ist auch die Angabe der Reifenhöhe gebräuchlich, die in diesem Falle an zweiter Stelle vor der Reifenbreite steht. Das Zollsystem ist jedoch nicht immer eindeutig und weniger präzise. Mit 28 Zoll werden beispielsweise Reifen mit einem Durchmesser von 622 und 635 mm bezeichnet.
Die unterschiedlichen Ventile
Bei der Wahl des Fahrradschlauches sollte auch das
Fahrradschlauchventil beachtet werden. Die Felgen haben immer eine Bohrung, durch welche das Ventil gesteckt wird. Die Bohrung muss zum gewählten Ventil passen. Zudem werden für manche Ventile spezielle Luftpumpen benötigt. Im Handel sind jedoch auch Adapter für die verschiedenen Ventiltypen erhältlich, um das Ventil an die Luftpumpe anzupassen.
Das Dunlop-Ventil
Das Dunlop-Ventil ist das für Fahrradreifen in Deutschland am häufigsten gebrauchte Ventil. Es wird auch als Blitz-, Wood-, Normal- oder deutsches Ventil bezeichnet. Die Abkürzung ist DV oder auch NV. Die Felgenbohrung sollte für dieses Ventil einen Durchmesser von 8,5 mm aufweisen. Das Dunlop-Ventil ist leicht zu wechseln, zum Ablassen der Luft muss die Überwurfmutter gelöst werden. Fahrradschläuche mit Dunlop-Ventilen können mit den meisten handelsüblichen Fahrradluftpumpen aufgepumpt werden. Dunlop-Ventile sind in der Regel für Drücke bis maximal 6 bar geeignet.
Das Scalverand-Ventil
Das Scalverand-Ventil kommt vorwiegend bei Rennrädern zum Einsatz, wird heutzutage jedoch auch bei Schläuchen für Touren- und Mountainbikes verwendet. Es wird auch als französisches Ventil oder auch Rennrad-, Schlauchreifen- oder Presta-Ventil bezeichnet und mit SV abgekürzt. Die Felgenbohrung muss einen Durchmesser von 6,5 mm aufweisen. Mit seinem kleinen Durchmesser ist es ideal für schmale Felgen. Eine Verwendung von Scalverand-Ventilen in 8,5 mm Bohrungen ist nicht empfehlenswert, da die Pannenanfälligkeit dadurch erhöht wird.
Das Scalverand-Ventil hält auch höheren Drücken bis zu 15 bar stand. Üblicherweise werden Rennräder mit speziellen Rennpumpen oder Fußpumpen aufgepumpt.
Das Schrader- oder Autoventil
Das Schraderventil wird vorwiegend bei Fahrradschläuchen für Mountainbikes verwendet. Es ist das gängige Ventil an Reifen für Kraftfahrzeuge, deswegen wird es auch als Autoventil bezeichnet. Die Abkürzung ist AV. Autoventile können an Tankstellen oder mit einer speziellen Handpumpe für Autoventile aufgepumpt werden. Die Felgenbohrung sollte einen Durchmesser von 8,5 mm aufweisen. Die Ventile können mit Drücken von maximal 10 bar aufgepumpt werden.
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