Firnis - ein Schutzanstrich für Hölzer und Gemälde
Allgemein versteht man unter einem Firnis einen transparenten Schutzanstrich. Damit lassen sich Hölzer im Innen- und Außenbereich vor Feuchtigkeit und Witterungseinflüssen schützen. Im Handel sind viele verschiedene Firnisse erhältlich. In der Malerei ist er sehr gebräuchlich, besonders in der Ölmalerei, daneben gibt es noch Leinölfirnis. Mit einem Schlussfirnis werden Gemälde geschützt und die Farben vor Veränderungen durch Lichteinfall oder Feuchtigkeit bewahrt.
Firnis für die Holzverarbeitung
Schutzanstriche für Holz gibt es heutzutage in einer großen Vielfalt. Der klassische Leinölfirnis besteht hauptsächlich aus Leinöl und einigen weiteren Zusätzen wie zum Beispiel Trocknungsmitteln (
Sikkative). Er ist mehr oder weniger dickflüssig und von transparenter bis honiggelber Farbe. Mit Leinölfirnis lassen sich Hölzer und auch Steinböden imprägnieren. Nach dem Aushärten bildet der Firnis eine transparente und wasserabweisende Schutzschicht von guter Haltbarkeit. Neben Leinölfirnis werden auch Firnisse auf Kunstharz- oder Acrylbasis für die Holzbehandlung angeboten.
Firnis für Ölfarbe
Noch im 18. und 19. Jahrhundert war der Firnis ein wichtiges
Malmittel in der Ölmalerei. Er diente sowohl als Zwischenfirnis, um den Untergrund für Übermalungen wieder haltbarer zu machen, als auch als Schlussfirnis. Der abschließende Überzug bewahrte die
Ölfarbe vor dem Vergilben durch Lichteinstrahlung, vor Verschmutzung und auch vor Feuchtigkeit. Zudem gab er der Malerei einen schönen Glanz und verbesserte die Leuchtkraft der Farben. Moderne Ölfarben sind den Farben der „Alten Meister“ bezüglich ihrer Haltbarkeit und der Lichtechtheit überlegen. Ein Firnis ist also nicht mehr unbedingt notwendig.
Trotzdem wird er von vielen
Künstlern immer noch gerne verwendet, auch, um dem Gemälde den gewünschten Glanz zu verleihen und die Farbbrillanz zu steigern. Zudem ist der Schutz vor Verschmutzungen auch bei modernen Ölfarben ein Vorteil.
Restauration
Bei der Restauration alter Gemälde spielt Firnis eine große Rolle. Firnisse sind in der Regel mit Terpentin abnehmbar, das heißt, sie können mit der Zeit erneuert werden. Auf diese Weise werden alte Ölgemälde „gereinigt“ und erstrahlen in neuem Glanz. Grundstoffe für die Herstellung traditioneller Firnisse sind Leinöl, Dammar und Bienenwachs. Moderne Produkte enthalten zudem häufig Kunstharz.
Firnis für die Ölmalerei lässt sich, je nach Hersteller, auch als Malmittel verwenden. Da sich die Zusammensetzung der einzelnen Produkte stark unterscheidet, sollten die Herstellerangaben genau beachtet werden. Dies gilt ebenso für die Anwendungshinweise.
Acrylfirnis
Für
Acrylfarbe und einige andere
Künstlerfarben wie zum Beispiel Gouachefarbe oder Temperafarben werden heutzutage auch Firnisse auf der Basis von Acryl angeboten. Diese Produkte werden auch als Multi-Firnis oder Designer-Firnis bezeichnet. Sie können auf fertige Gemälde aufgetragen werden und bieten einen dauerhaften Schutz. Die ansonsten wasserlöslichen Tempera-, Gouache- und Plakatfarben werden durch einen solchen Schutzanstrich sogar wasserfest.
Acrylfirnisse geben Acrylgemälden einen schönen Glanz und verstärken die Leuchtkraft und Tiefenwirkung der Farben. Farbanstriche werden zudem vor Verschmutzung, mechanischer Beanspruchung und Witterungseinflüssen geschützt. Manche Produkte sind sogar für Digital Prints geeignet. Acrylfirnisse können mit dem
Pinsel aufgetragen oder auch aufgespritzt werden, um eine besonders gleichmäßige Lackschicht zu erhalten.
Die einzelnen Produkte sind in ihrer Zusammensetzung und in ihren Eigenschaften sehr unterschiedlich. Detaillierte Informationen über die Produkte und ihre Anwendung können den Herstellerangaben entnommen werden.