Die Hämatokritzentrifuge als medizinisches Diagnostikgerät
Unter Hämatokrit versteht man einen Blutmesswert in der
Diagnostik, der darüber Aufschluss gibt, wie viele rote Blutkörperchen (Erythrozyten) in einem bestimmten Volumen des Blutes vorhanden sind. Hämatokrit wird unterschiedlich abgekürzt, zum Teil liest man „Hct“, „Hkt“ oder schlicht „Hk“. Der Wert wird oft durch Zentrifugation ermittelt, wobei man das Messergebnis bei manchen Hämatokritzentrifugen direkt am Display des Gerätes ablesen kann. Die
Zentrifugation wird hierbei als „Golden Standard“ nach DIN 58 993-1 verstanden.
Wer die Zentrifuge nutzt
Die Hämatokritzentrifuge steht in den Laboren der Arztpraxen und Krankenhäuser. Der Hämatokritwert des Blutes wird in der Humanmedizin aus verschiedenen Gründen ermittelt. Genau genommen steht der Wert für den Anteil der zellulären Elemente im Blut, wobei die Erythrozyten mit 96 % den größten Anteil ausmachen. Sonst sind nur noch Leukozyten bzw. Thrombozyten vorhanden. Das Blut muss vor dem Zentrifugieren noch mit Blutgerinnungshemmern versetzt werden. Meist kommt hier EDTA (Ethylendiamintetraacetat) oder Heparin zum Einsatz. Zum Teil sind diese Mittel schon in den speziellen
Hämatokritröhrchen enthalten.
Wie lange wird zentrifugiert?
Die Hämatokritzentrifuge wird so lange laufen gelassen, bis man die maximale Zellpackungsdichte erreicht hat und den Hämatokritwert auf der Auswertungsscheibe ablesen kann. In der Regel genügt ein Zeitraum von maximal zehn Minuten.
Weitere Aufgaben der Zentrifuge
Statt der Bestimmung des Hk-Wertes kann man die Zentrifugen auch dazu verwenden, um Blut vor einer photometrischen Untersuchung des Bilirubins im Plasma vorzubereiten. Zudem ist mit Spezialkapillaren auch eine quantitative Bestimmung des Buffy-Coat-Wertes möglich. Unter dem Buffy-Coat-Wert versteht man die Grenzschicht der Leukozyten, die als Grenzschicht zwischen den roten Blutkörperchen und dem Plasma entsteht, wenn das Blut mit einem Gerinnungshemmer versetzt wird und sich die roten Blutkörperchen dann herabgesenkt haben.
Das Zubehör
Die Hämatokritzentrifuge ist mit und ohne
Hämatokritrotor erhältlich. Der Rotor ist ein runder Einsatz mit Vertiefungen für die
Hämatokritkapillare und besitzt meist einen Deckel. Für die Zentrifuge gibt es als Ersatz auch Gummiringe, die zwischen Deckel und Gerät angebracht sind. Für Hämatokritrotoren gibt es spezielle Auswertungsscheiben, mit denen man den Hämatokritwert bestimmen kann.