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Multimeter - Universalmesser für den Elektrofachmann

Mit dem Multimeter verschaffen Sie sich schnell Gewissheit, in welchem Zustand sich ein Stromkreis, eine elektronische Schaltung oder ein Bauelement befindet. Mit dem handlichen Messgerät sind Sie mobil und können elektrische Größen wie Spannung, Strom und Widerstand ohne Probleme erfassen. Je nach Ausstattung des Multimeters sind auch Kapazität und Frequenz sowie auch nichtelektrische Größen wie Temperatur, Luftfeuchte, Schallpegel und Lichtstärke messbar. Es gibt eine große Auswahl an Multimetern für die verschiedensten Anforderungen. Einfache Multimeter für die schnelle Funktionsprüfung sind schon für wenig Geld erhältlich. Für genaue Messungen sind aber auch hochwertige Modelle mit einem großen Funktionsumfang verfügbar. Welches Multimeter ist nun das richtige für Ihre Anforderungen? 

Zahl oder Zeiger

Digitale Multimeter mit mehrstelliger Ziffernanzeige sind für die meisten Anwendungen bestens geeignet. Der Benutzer bekommt einen genauen Messwert angezeigt, der leicht abzulesen ist und direkt mit einem Sollwert verglichen werden kann. Durch die Hold-Funktion kann der Messwert auch zwischengespeichert werden.
Analoge Multimeter mit Zeigermesswerk wurden durch die Digitalmultimeter weitgehend verdrängt. Sie sind mechanisch anfälliger, im Funktionsumfang weniger flexibel und eine Messwertspeicherung ist auch nicht möglich. Zudem ist das Ablesen des Messwertes anhand einer Skala fehleranfällig und erfordert mitunter Rechenkünste. Trotzdem bewähren sich Zeigermessgeräte bei bestimmten Messungen. Bei sich schnell ändernden Werten wird durch die Zeigerbewegung der Verlauf gut dargestellt und damit eine Tendenz oder ein Mittelwert erkennbar. Bei Digitalmultimeter springt dagegen die Ziffernanzeige von Wert zu Wert, so dass bei schnellen Änderungen nichts abgelesen werden kann. Durch eine zusätzliche Balkenanzeige kann dieser Nachteil jedoch wieder ausgeglichen werden.

Das können Multimeter alle

Spannungs-, Strom- und Widerstandsmessung in den üblichen Bereichen können Sie mit jedem Multimeter durchführen. Spannungen bis 250 V und Ströme bis 10 A in Gleich- und Wechselstromkreisen sowie Widerstände bis 10 MOhm werden in mehreren umschaltbaren Messbereichen ermittelt. Auch eine akustische Durchgangsprüfung gehört zum Standard eines Multimeters. 

Es geht aber noch mehr

Multimeter mit erweiterten Messbereichen ermöglichen auch Messungen höherer Werte. Aber auch kleinste Werte im Mikrobereich können Multimeter mit entsprechenden Messbereichen genau anzeigen. Für die Messung von Frequenzen, Kapazitäten oder Induktivitäten gibt es Modelle mit unterschiedlichen Messbereichen und Genauigkeiten. Darüber hinaus besitzen einige Multimeter Prüffunktionen für elektronische Bauelemente wie Dioden und Transistoren. Die Ermittlung von nichtelektrischen Messgrößen wie Temperatur, Feuchtigkeit, Schallpegel und Lichtstärke wird durch Messfühler ermöglicht, die die Messgröße in elektrische Werte umsetzt. Diese Fühler werden entweder extern angeschlossen oder sind bereits im Multimeter integriert.

Wenn es genau sein muss

Die Messgenauigkeit eines Multimeters hängt von verschiedenen Faktoren ab. So ist die Anzeigegenauigkeit von der Stellenanzahl der Anzeige und der optimalen Messbereichswahl abhängig. Der Innenwiderstand des Multimeters beeinflusst zudem den zu messenden Stromkreis in seinen elektrischen Eigenschaften. Hochwertige Multimeter halten diesen Einfluss durch eine aufwändige Eingangsschaltung gering. Die Genauigkeit eines Multimeters ist außerdem von der Qualität der im Multimeter verwendeten Bauelemente bezüglich Temperaturstabilität und Alterung abhängig. Um diese Einflüsse zu kompensieren, können besonders hochwertige Multimeter auch kalibriert werden.

Wohin mit den Messwerten?

Im einfachsten Fall wird der momentane Messwert direkt angezeigt und geht bei einer Änderung der Messgröße verloren. Durch die Hold-Funktion kann ein Messwert aber auch zwischengespeichert werden. Extremwerte lassen sich mit der Min/Max-Funktion ermitteln. Hochwertige, elektrische Messgeräte besitzen darüber hinaus einen internen oder externen Messwertspeicher, aus dem alle Messwerte nachträglich abgerufen werden können. Eine Besonderheit stellen grafikfähige Multimeter dar, die den zeitlichen Verlauf einer Messgröße in Kurvenform darstellen. Ist das Multimeter mit einer Datenschnittstelle versehen, können die Messwerte auch auf einen Computer übertragen und dort weiter verarbeitet werden.

Die Wahl des passenden Multimeter

Die Auswahl ist groß, daher sollten Sie zunächst überlegen, für welche Messaufgaben Sie das Multimeter benötigen. Wichtigste Kriterien sind der gewünschte Funktionsumfang und die erforderliche Genauigkeit der Messungen. Außerdem sollten Sie das Multimeter möglichst intuitiv und fehlerfrei bedienen können. Die mechanische und elektrische Robustheit ist ein weiteres wichtiges Kriterium.  

Der richtige Funktionsumfang

Für einfache Prüfarbeiten an Stromkreisen mit den gängigen Spannungs- und Strombereichen sind alle Multimeter geeignet. Wenn die Messgrößen außerhalb dieser gängigen Bereiche liegen können, wählen Sie anhand des Datenblattes ein Multimeter mit erweiterten Messbereichen. Für sehr genaue Messungen wählen Sie ein Multimeter mit hoher Messgenauigkeit, vielen Messbereichen und möglichst großer Stellenzahl der Anzeige. Der Innenwiderstand des Multimeters sollte bei Spannungsmessungen möglichst hoch und bei Strommessungen gering sein, um den Stromkreis bei der Messung nicht zu beeinflussen.
Wollen Sie Messdaten zwischenspeichern oder sogar am Computer weiterverarbeiten? Sie können zwischen Multimeter mit einfacher Hold-Funktion, Geräten mit Datenspeicher und mit einer PC-Schnittstelle wählen. Bei der PC-Schnittstelle prüfen Sie bitte, ob Ihr Computer die angebotene Schnittstelle auch unterstützt. Zur Erfassung von Umweltdaten benötigen Sie Multimeter mit entsprechenden Messbereichen und Messfühlern.

Bedienerfreundlichkeit und Robustheit

  • Bedienfehler bei der Anwendung des Multimeters können zu falschen Messergebnissen und sogar zur Beschädigung des Gerätes führen. Es ist daher von Vorteil, wenn das Multimeter möglichst wenige Buchsen für den Anschluss der Messkabel und eine eindeutige Kennzeichnung der Bedienfunktionen bietet. Besonders bedienerfreundlich sind Geräte mit einer Auto-Range-Funktion. Diese Funktion wählt während der Messung automatisch den optimalen Messbereich.
  • Arbeiten Sie häufig bei schlechten Lichtverhältnissen? Dann sollte Ihr Multimeter unbedingt mit einer beleuchteten Anzeige ausgestattet sein. Das Multimeter sollte gut in der Hand liegen und Befestigungsmöglichkeiten bieten, um auch freihändig arbeiten zu können. Der Austausch der internen Batterie und der Sicherung für den Überlastschutz sollte so einfach wie möglich sein.
  • Im rauen Alltag muss das Multimeter auch Stöße vertragen. Geräte mit gummiertem Gehäuse und robusten Wahlschaltern sind daher eine gute Wahl. Praktisch ist auch eine Multimeter-Tragetasche.
  • Achten Sie auch auf einen ausreichenden Überlastungsschutz, da sonst bei Spannungs- oder Stromspitzen eine elektrische Beschädigung des Multimeters möglich ist.

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