Der Rack-Server - viel Rechenleistung bei geringem Platzbedarf
Für Unternehmen, die eine leistungsfähige Server-Infrastruktur mit geringem Platzbedarf benötigen,
bieten sich Rack-Server als ideale Komponenten an. Sie sind im Gegensatz zu
Blade Servern vollwertige Computer mit eigener
Spannungsversorgung und auch eigener Belüftung. Anders als Barebone Server
in Rack-Bauform verfügen die Rack-Server in aller Regel zudem über einen oder mehrere leistungsfähige
Zentralprozessoren, Arbeitsspeicher und schnelle Massenspeicher-Hostadapter. Bei manchen Rack-Servern
wird jedoch ab Werk keine Festplatte mitgeliefert.
Technisches Konzept
Als Server-Systeme, die für den Einsatz in großen IT-Umgebungen -
also vornehmlich Rechenzentren - konzipiert sind, werden Rack-Server in einer den Grundanforderungen
durchaus genügenden Ausstattung geliefert, so dass sie sofort einsatzbereit sind. Ihre Gehäuse sind
genormt und somit in jedem 48 cm (19")-Einbauschrank verwendbar.
Aufrüstmöglichkeiten
Trotz ihrer kompakten Bauform bieten Rack-Server genügend Aufrüstmöglichkeiten. So kann bei den
meisten kleinen Modellen eine zweite Festplatte intern eingebaut werden und der
Arbeitsspeicher ist ebenfalls erhöhten Anforderungen anpassbar.
Diese Festplatte wird in aller Regel in einem von vorn oder hinten zugänglichen Wechselschacht,
der den Austausch der Massenspeicher im laufenden Betrieb ermöglicht ("Hot Swapping") eingebaut.
Bei Mehrwegesystemen kann zusätzlich noch ein weiterer oder mehrere Hauptprozessoren eingesetzt werden.
Besonders leistungsfähige Rack-Server gestatten die Nachrüstung von bis zu sieben
CPUs, so dass insgesamt maximal acht Zentralprozessoren
in einem einzigen Server betrieben werden können. Hierbei handelt es sich
überwiegend um dem Anwendungszweck adäquate Mehrkernprozessoren mit hohen Taktfrequenzen und großen
Zwischenspeichern.
Große Rack-Server
Große Rack-Server, die als eigenständige Applikations- oder Datenbankserver genutzt werden
sollen, verfügen in der Regel über bis zu acht Massenspeichereinschübe und sind von Haus aus
hardwareseitig durch entsprechend hochwertige Hostadapter auch zum Aufbau eines RAID-Verbundes
geeignet. Die Massenspeicher-Slots sind dabei meist für SAS- oder SATA2 Festplatten
ausgelegt und erlauben das Hot Swapping. In der Einstiegsklasse findet man auch SATA-I- oder Ultra320SCSI-Systeme.
Aus Gründen der Energieeffizienz und unter Berücksichtigung thermisch-physikalischer Merkmale
sind die Slots bei hochpreisigen Geräten oft ausschließlich zum Betrieb von kleinen
6,4 cm (2,5")-Festplatten ausgelegt. Zusätzlich ist in der Regel noch ein 13,3 cm (5,25")-Einschub
für optische Laufwerke vorhanden.
Die Grafikausstattung von Rack-Servern
Die Grafikausstattung nahezu aller Rack-Server besteht in der Regel aus einer für Desktop-Verhältnisse
sehr schwachen GPU, die zudem nur wenig eigenen Grafikspeicher ansteuert. Für den Betrieb in
Serversystemen reicht jedoch die Grafikleistung einer reinen 2D-GPU vollkommen aus.
Sicherheitsmerkmale von Rack-Servern
Hardware
- redundante Netzteile mit Hot-Swap-Funktion bei Ausfall eines Netzteils;
- Hochleistungs-Massenspeicher-Hostadapter mit RAID-Unterstützung;
- Wechseleinschübe zum schnellen Austausch defekter Massenspeicher auch im laufenden Betrieb;
- Verwendung extrem hochwertigen Arbeitsspeichers zur Vermeidung und Korrektur von Speicherfehlern
(ECC und Chipkill-Technologien);
- Speicherspiegelungs-Mechanismen für den Arbeitsspeicher;
- Arbeitsspeicher unterstützt ebenfalls die Hot-Swap-Technologie im laufenden Betrieb;
- spezielle Adapter zur Remote-Installation und Verwaltung des Servers.
Software
- PFA-Technologie ("Predictive Failure Analysis" - Softwaretechnologie zur vorausschauenden
Erkennung von Speicherfehlern bei Massenspeichern);
- vielstufige Administrations-Passwörter;
- zertifizierte Betriebssysteme;
- automatische Server-Start- und Reboot-Mechanismen.
Ausbaufähigkeit von Rack-Servern
Insbesondere die voluminöseren Modelle, die auch als eigenständige Serversysteme
konzipiert sind, bieten in aller Regel umfangreiche Möglichkeiten der Aufrüstung:
- Arbeitsspeicheraufrüstung (meist paarweise);
- CPU-Aufrüstung (bei Mehrwegesystemen sind mehrere CPUs - in aller Regel Mehrkernprozessoren - einsetzbar);
- Massenspeicher: Neben internen Einschüben können auch über Gigabit-Ethernet oder eigene
Hostadapter externe Subsysteme wie NAS Server oder Disk-Arrays angesteuert werden;
- in aller Regel mehrere PCI-Express- und PCI-X-Steckplätze garantieren gute Konnektivität;
- die Rack-Server sind meist kaskadierbar, also in Verbünden von mehreren Geräten einsetzbar.