TNC-Kabel: TNC-Steckverbindungen und Kabel für die Hochfrequenztechnik
TNC-Stecker sind eine Weiterentwicklung von
BNC-Steckern. Der Hauptvorteil dieser Steckverbindung besteht darin, dass sie festgeschraubt wird. BNC-Stecker besitzen einen Bajonettverschluss, daher kommt auch das "B" in der Typenbezeichnung. TNC-Steckverbinder werden fest miteinander verschraubt, weshalb sie sich hervorragend für den mobilen Einsatz eignen. BNC-Stecker wurden zuvor für mobile Einsatzgebiete verwendet, boten jedoch keinen ausreichenden Schutz gegen ein versehentliches Lösen der Steckverbindungen, weshalb TNC-Steckverbinder als Weiterentwicklung angeboten wurden. Bei beiden Steckverbindungen handelt es sich um solche für die Hochfrequenztechnik. Sie werden als
Antennenkabel für Antennenanschlüsse oder andere Einsatzgebiete der Hochfrequenztechnik eingesetzt. Die Frequenzbereiche der Steckverbindungen und
Kabel betragen bis zu mehrere Gigahertz. Als Kabel kommt RG-58-Koaxkabel mit einer Wellenimpedanz von 50 Ohm zum Einsatz, wie es auch in der Funktechnik üblicherweise verwendet wird sowie früher als Netzwerkkabel, bevor man dort auf
Twisted-Pair-Kabel mit anderen Steckverbindungen umgestiegen ist.
TNC-Steckverbinder in unterschiedlichen Ausführungen
TNC-Stecker mit Crimpanschluss werden mithilfe spezieller Crimpzangen mit dem
Koaxkabel verbunden. Dafür wird zunächst das Kabel abisoliert, indem zunächst die äußere Isolierung entfernt wird. Anschließend wird das Drahtgeflecht umgestülpt. Nun wird die Innenader ebenfalls abisoliert und in den Innenleiter des Steckers eingeführt, um anschließend mithilfe der speziellen Zange verquetscht zu werden. Das Kabel wird nun mitsamt dem Innenleiter in den Stecker eingeführt. Zum Schluss wird die Abschirmung aus Drahtgeflecht mithilfe einer Hülse und der
Crimpzange am Stecker befestigt (bei manchen Ausführungen auch verschraubt).
Steckverbindungen zum Verlöten werden ebenfalls gerne eingesetzt. Die elektrische Verbindung des Innenleiters mit den Kabeln wird dabei mithilfe eines Lötkolbens hergestellt. Die Abschirmung bzw. der Masseanschluss des Steckers wird in der Regel verschraubt, sodass eine feste und sichere Verbindung gegeben ist. Natürlich sind auch fertige TNC-Kabel mit unterschiedlichen Längen erhältlich. Hier entfällt das zum Teil umständliche Verbinden des RG-58-Koaxkabels mit den einzelnen Steckern. Die Kabellängen reichen von wenigen Zentimetern bis hin zu mehreren Metern. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Kabellängen nicht länger als notwendig gewählt werden sollten, um unnötige Dämpfungen der Signale zu verhindern.
Adapterkabel besitzen auf einer Seite einen TNC-Stecker. Die andere Seite kann mit unterschiedlichen Steckern bestückt sein, da in vielen Fällen eine elektrische Kompatibilität der verwendeten Signale gegeben ist. Häufig besitzen solche Adapterkabel beispielsweise SMA- oder MCX-Stecker auf der anderen Seite. TNC-Kabel für die Chassismontage werden eingesetzt, um ein Gerät mit einem TNC-Anschluss zu versehen. Das zweite Ende des Kabels ist hier meistens offen und kann beispielsweise mit einer Platine verlötet werden.
Reverse-TNC-Steckverbindungen
Vereinzelt liest man auch Bezeichnungen wie Reverse-TNC oder auch RP-TNC. RP steht hier für "reverse Polarity". Bei diesen Steckverbindungen wurden die Innenpole von Stecker und Buchse vertauscht. Hier enthalten die Buchsen einen Stift als Innenpol. Aufgrund der Ähnlichkeit zu normalen TNC-Steckern besteht hier eine hohe Verwechslungsgefahr. Achten Sie deshalb beim Kauf unbedingt auf das Kürzel "RP" oder die Bezeichnung "Reverse" bei entsprechenden Adapterkabeln oder Steckverbindungen.