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Psychologie vom empirischen Standpunkte.


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Produktinformationen
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Artikel-Nr.:
     5667A-9783428161942
Hersteller:
     Duncker & Humblot
Herst.-Nr.:
     9783428161942
EAN/GTIN:
     9783428161942
Suchbegriffe:
Philosophie-Bücher
Philosophiebücher
Philosophiebücher - deutschsprachig
philosophiebücher - deutschsprachig
»Philosoph, * 16.1.1838 Marienberg bei Boppard, + 17.3.1917 Zürich. (katholisch, dann konfessionslos) Brentano studierte nach Absolvierung des Gymnasiums zu Aschaffenburg zuerst am dortigen Lyzeum, dann (1856-60) in München, Würzburg, Berlin und Münster Philosophie; doch hörte er auch mathematische, geschichtliche und theologische Vorlesungen. In der Theologie sah er - in orthodoxer katholischer Kirchlichkeit erzogen - damals sein Lebensziel. Der Einfluß F. A. Trendelenburgs bewirkte, daß Brentano seine wissenschaftliche Laufbahn als Aristoteles-Forscher begann. Auf Grund seiner ersten Veröffentlichung >Von der mannigfachen Bedeutung des Seienden nach Aristoteles< wurde er 1862 in Tübingen in absentia zum Dr. phil. promoviert. Nach weiteren theologischen Studien im Grazer Dominikaner-Kloster (wo er sich mit H. Denifle befreundete), in München (wo er auch I. v. Döllinger kennen lernte) und in Würzburg empfing er dort (1864) die ersten Weihen. Doch blieb ihm die Philosophie nach wie vor die alleinige Führerin zur Wahrheit und zur Rechtfertigung seines religiösen Bekenntnisses. Mit seinem zweiten Buche über >Die Psychologie des Aristoteles< habilitierte sich Brentano 1866 in Würzburg. Seine Lehrerfolge übertrafen alle Erwartungen. Sie begannen bereits bei der Verteidigung seiner 25 Habilitations-Thesen, die ihn - ebenso wie seine Probevorlesung über Schelling - als Kämpfer gegen jede Art von Unwissenschaftlichkeit in der Philosophie zeigten. In den nächsten Jahren machte die Vorbereitung und die schließliche Verkündigung des Unfehlbarkeits-Dogmas für Brentano seine latent schon vorher bestehende Glaubenskrise akut. 1872 erhielt er eine außerordentliche Professur in Würzburg; aber schon im nächsten Jahre legte er sie nieder; denn er hatte inzwischen seinen Entschluß, aus der Kirche auszutreten, verwirklicht. Zu einem Verächter der Kirche ist er gleichwohl niemals geworden; er hat ihre großen kulturellen Leistungen immer anerkannt. 1874 erschien Brentanos berühmtestes Werk >Psychologie vom empirischen StandpunktDie vier Phasen der Philosophie< (1895) hat Brentano das mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht: Die Philosophie zeigt nicht den stetigen Fortschritt der anderen Wissenschaften, sondern - ähnlich wie Kunst und Dichtung - ein wechselndes Auf und Ab der Entwicklung: einer aufsteigenden Phase folgen drei Phasen des Abstiegs; der nach Brentano schon mit Kant einsetzende deutsche Idealismus gehört der vierten Phase an. Brentano verkennt durchaus nicht den Wert und die Größe sowie die Fülle von Anregungen dieser Philosophie; er bestreitet nur, daß diese Anregungen mit der Sicherheit logisch-wissenschaftlicher Strenge zur Wahrheit führen können: zu der Wahrheit, die für alle Wesen nur eine ist. Brentano ist der entschiedenste Gegner jedes Relativismus und Psychologismus. Damit verträgt es sich durchaus, daß nach ihm die >deskriptive< oder >Phänomenale Psychsologie< (die er früher auch >Phänomenologie< genannt hat) die philosophische Grundwissenschaft ist; denn sie ist die exakte Beschreibung u.a. auch derjenigen Tatsachen, die als logisches Denken und Erkennen, als ethisches Wollen und als ästhetisches Wohlgefallen die Grundlagen für das Verständnis wichtiger philosophischer Disziplinen abgeben. Das alles sind offenbar Bewußtseins-Tatsachen oder >psychische Phänomene< (wie sie Brentano mißverständlich nannte). Sogar für die Metaphysik glaubte er eine ähnliche psychologische Fundierung aufzeigen zu können. Um das Wesen der psychischen Phänomene herauszuarbeiten, verwendete Brentano die sog. >IntentionalitätEtwas< ist nicht (wie Brentano früher im Anschluß an die Scholastik annahm) durch intentionale (mentale) Inexistenz gekennzeichnet, sondern von vornherein als transzendent gegeben - was nicht heißt, daß es auch transzendent existiert. Die Beziehung der Intentionalität hat keine Analogie in der äußeren Welt und unterscheidet daher die >psychischen Phänomene< (heute meist >Akte< genannt) von den >physischenEvidenz der inneren Wahrnehmungexistiert< (>Mangel der äußeren Evidenzprimäres< (das jeweils Gesehene, Gedachte usw.) und ein >sekundäres< (mein Sehen, Denken usw. dieses primären Objektes). Nur die unmittelbar gegenwärtige innere Wahrnehmung ist evident, nicht aber die Selbst-Beobachtung: denn Beobachtung verlangt Aufmerksamkeit und diese zerstört das jeweilige Akt-Erlebnis. Das Seelenleben vollzieht sich ausschließlich in Bewußtseins-Erlebnissen; das sog. als wahr Anerkennen< und >als falsch VerwerfenNichtsein< des Negierten (etwa das >Nichtsein eines ZentaurenUrteils-Inhalt< genannt (C. Stumpf >SachverhaltObjektivNichtsein< gilt, muß ebenso auch vom >Sein< gelten, ja von allen abstrakten Begriffen (>entia rationisSynsemantikaDinge< (>Reismusblindeassertorischen< Evidenz der inneren Wahrnehmung besteht noch die >apodiktische< Evidenz, die in der logischen Deduktion und in allen analytischen Urteilen vorausgesetzt wird und in der das einzige >Apriori< für Brentano steckt; apriorische Anschauungen und Begriffe dagegen werden von ihm verworfen. Die Logik Brentanos ist eine Logik der Evidenz. Sie geht von dem Gedanken aus, daß alle Urteile Existential-Urteile sind; z.B. >diese Blume ist blau< heißt: >Es ist, es gibt diese blaue BlumeDiese blaue Blume wird mit Recht anerkanntfalsch< vor. Das mit Recht Vorzuziehende nennen wir ethisch wertvoll oder ein Gut, das mit Recht Mißfallende ein Übel. Mit Erörterungen dieser Art wurde Brentano der Vorläufer der sog. >materialen WertethikAenigmatias< zu verdanken.« Finke, Paul F., in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 593-595
Weitere Informationen:
Author:
Franz Brentano
Verlag:
Duncker & Humblot
Sprache:
ger
Weitere Suchbegriffe: Erkenntnistheorie, Philosophie / Erkenntnis, Kognitionspsychologie, Psychologie / Kognitionspsychologie, Wissenschaftsphilosophie, Reprints, Klassiker, Duncker&Humblot, Brentano, Psychologie, Standpunkte
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