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Digitalisierung mit Chancen und Herausforderungen

Ein Tag, reich an vielfältigen Perspektiven auf das Thema Digitalisierung: Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik Österreich hatte zum 3. Expertendialog in das Haus der Industrie nach Wien geladen. Unter dem Motto “Chancen: Einkauf 4.0, Big-Data und neue Arbeitswelt” diskutierten die Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verschiedene Aspekte der digitalen Beschaffung. Für Mercateo nahmen Klaus Klembas und Country Manager Christoph von Lattorff teil.

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Die Digitalisierung wird vieles verändern, deshalb diskutierten die Teilnehmer des 3. BMÖ Expertendialoges, wie sich der Einkauf in Zukunft aufstellen muss und in welche neuen Rollen Mitarbeiter und Führungskräfte in Unternehmen hineinwachsen müssen. Dabei wurde deutlich, bei den meisten Schlagworten fehlen klare Definitionen, auch wenn sie die öffentlichen Diskussionen prägen. Für Unternehmen und Mitarbeiter eine Herausforderung, sie müssen auf einen gemeinsamen Nenner kommen und dabei viel dazu lernen und umdenken. „Entscheidende Erfolgsfaktoren sind neben den nötigen Standardisierungen vor allem Flexibilität, Agilität, Lieferanten- und Mitarbeiterbereitschaft“, betonte Prof. Dr. Holger Schiele von der niederländischen Universität Twente. Doch dabei ist Bedacht wichtig: „Das bloße Ersetzen bisheriger Prozesse durch neue Technologie führt nicht zum gewünschten Produktivitätssprung“, mahnte Heinz Pechek, geschäftsführender BMÖ-Vorstand. Für Unternehmen bedeutet das auch, sie müssen sich von althergebrachten Prozessen und Erfahrungswissen trennen können, um tatsächlich offen gegenüber den Veränderungen sein zu können.

Zusätzlich müssen Mitarbeiter und Entscheider im Einkauf auf die richtige Infrastruktur setzen können: „Vernetzungsplattformen, die Flexibilität, Agilität und Lieferantenbereitschaft gewährleisten, sind in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil für Vertriebs- und Beschaffungsprozesse”, erklärte Mercateo Country Manager Christoph von Lattorff. Mit Mercateo Unite hat das Unternehmen bereits in Deutschland so ein Werkzeug vorgestellt, das Vertrieb und Beschaffung digital verstärkt.

Professor Dr. Jivka Ovtcharova vom Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie wies in seinem Vortrag darauf hin, dass vor allem in Bildung und Trainings investiert werden müsse, um Unternehmen und Mitarbeiter für den Prozess der Digitalisierung zu stärken: Um zu bestehen, sei ein “Killerinstinkt” gefragt, so Ovtcharova. Das bedeutet konkret, alle Beteiligten müssen “jetzt einsteigen, ausprobieren, wagen und lernen – vor allem im Verbund mit anderen Unternehmen.”

Der Expertendialog ist eine Veranstaltungsreihe des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich, bei dem der Verband regelmäßig zum Austausch über aktuelle Themen der Beschaffung informiert.