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Mercateo beim ÖPWZ: Am Anfang war der Datensatz

Wohin die Reise geht, ist mittlerweile vermutlich jedem klar: Digital wird die Welt, das Unternehmen, die Arbeit. Bleiben tausend kleine und große Fragen dazu, in welche Richtung man nun, welche Schritte unternehmen sollte. Was nimmt jeder mit auf den Weg und was bleibt lieber liegen? Was kann erst unterwegs aufgesammelt werden und wofür ist noch Platz im Gepäck? Mitten in dieses Spannungsfeld zwischen Bewährtem und Unbekanntem hat das Österreichische Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeit-Zentrum den Jahreskongress „Einkauf & Supply Management 2018: Das Beste aus zwei Welten – Der Einkauf als Mittler und Gestalter“ am 24. und 25. Mai 2018 in Schladming platziert. Benjamin Storm, ehemaliger Einkaufsleiter bei Lehmann&Voss und Head of Partnermanagement der Mercateo AG, Mercateo Country-Managerin Silvia Kollmann und Klaus Klembas vom Vertrieb waren mit einem eigenen Beitrag und Workshop dabei.


Mercateo Country-Managerin Silvia Kollmann präsentierte im Workshop den Prozesskostenrechner.

Im Zuge der Digitalisierung der Beschaffung wird auch den Lieferanten eine noch wichtigere Rolle zugeschrieben. Was in herstellenden Unternehmen „Losgröße 1“ genannt wird – praktisch Einzelstücke vom Band – soll auch für den Einkauf und Vertrieb abbildbar werden. Das birgt einige Herausforderungen, aber auch jede Menge Chancen für Lieferanten. Welch das sind, stellten Benjamin Storm und Diplom-Kaufmann Markus Jürgens, Vorstand bei der TransPak AG, in ihrem gemeinsamen Vortrag „Der Lieferant: vom analogen Anbieter zum digitalen Dienstleister für den Einkauf“ heraus.

Die Bestellungen werden in Zukunft immer individualisierter, die Stückzahl kleiner und die Artikelstammdaten explodieren. Um den Überblick über diese kleinteiligen Aufträge zu behalten, müssen sich die Lieferanten auf das verlassen können, was Ordnung ins Durcheinander bringt: die Daten. „Stammdatenpflege ist wichtig und die Grundlage für Digitalisierung – aber auch sehr teuer“, stellte Jürgens fest. Die Details zum Kunden und der Bestellung werden immer umfangreicher. Was möchte der Kunde? Wie muss ein „Extrawunsch“ vom Lieferanten verpackt werden? Der Einkauf werde hingegen immer versuchen, Standards aufrecht zu erhalten.

Beides geht zusammen, wenn sich Einkäufer und Lieferanten beispielsweise auf eine Schnittstelle einigen und somit Lieferanten Zugriff auf Nachfragedaten und Lagerbestandsdaten ermöglichen, wie Strom und Jürgens in ihrem Beitrag betonten. Eine weitere Möglichkeit, so Jürgens, sei die Verknüpfung zu Online-Marktplätzen und -Plattformen. Sie können laut Storm die Datenpflege erheblich vereinfachen und eine Lösung zur „Stammdatenselbstverwaltung“ sein. Sobald die Datenverwaltung ohne Reibungsverluste digital abgewickelt wird, könnten sich Lieferanten und Einkäufer voll und ganz auf die Beratung konzentrieren. Dies soll laut Jürgens in einer Wirtschaft 4.0 unbedingt zwischen Menschen passieren: „Beratung analog, Datensammlung digital“, lautete sein Leitsatz dazu.

Die Prioritäten verschieben sich, auch das wurde in Schladming überdeutlich. Statt preisgetriebener Selbstzerfleischung entscheiden sich die Teilnehmer lieber für überzeugenden Service und damit bessere Kundenbindung: „Es geht nicht mehr so stark um den Produktpreis“. Besserer Service durch höhere Transparenz rückt hingegen in den Fokus der Lieferanten. Dies könne man etwa mithilfe einer Open-Book-Kalkulation oder die Anbindung an B2B-Plattformen wie Mercateo Unite erreichen.

Die Workshopreihe des ÖPWZ-Jahreskongresses umfasste in diesem Jahr Automatisierungsprozesse, Kommunikation, App-Lösungen und Prozessoptimierung. Letzteres ist und bleibt zentrales Thema jeden Unternehmens, das im Zuge der Digitalisierung auch die eigene Wertschöpfungskette unter die Lupe nimmt. Mercateo hat zu diesem Thema in Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig einen Prozesskostenrechner entwickelt, mit dem jedes Unternehmen in wenigen Klicks selbst ermitteln kann, ob und wie viel Einsparungspotential durch effizientere Prozesse vorhanden sein könnte.

Dementsprechend groß war das Interesse und der Workshop von Country-Managerin Silvia Kollmann bis auf den letzten Platz ausgebucht. Unter aktiver Beteiligung auch des Publikums wurden die einzelnen Stufen im Purchase-2-Pay-Prozess von Beschaffungen indirekter Randbedarfe gemeinsam beleuchtet und auf ihre Relevanz hin angesprochen. Der Workshop sollte eine Anregung darstellen, die eigenen Prozesskosten im Unternehmen nicht nur zu hinterfragen, sondern mit dem Prozesskostenrechner auch optisch abzubilden und somit eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen seitens der Teilnehmer unterstrichen den großartigen Erfolg dieser Veranstaltung.