Der Gelenkgriff als Antriebsteil für Steckaufsätze
Oftmals müssen
Schrauben und
Muttern als Verbindungselemente auf oder zugeschraubt werden, wofür man klassisches Schraubwerkzeug verwendet. Dazu gehören
Schraubendreher, die von oben auf das Verbindungselement zugreifen und Schraubenschlüssel, die von der Seite her aufgesetzt werden. Je nach Aufbau des Motors, der Maschine oder des Apparates, kommt man bei beengten Platzverhältnissen dem Verbindungselement mangels Platzes nicht mehr bei. In diesem Falle kann man sich durch einen Aufstecker von einem Maulschlüssel, Hahnenfußes, einer Nuss oder ähnlichem auf einen Gelenkgriff helfen, denn der ermöglicht quasi auch einen Zugriff um eine Ecke herum.
Die Ausführungen
Gelenkgriffe gibt es je nach Einsatzzweck in unterschiedlichen Ausführungen. Nach DIN 3122, ISO 3315 sitzt das Gelenk genau hinter dem Antrieb. Hierbei kann auch nach DIN 3120, ISO 1174 für handbetätigte Schlüsselsteckeinsätze mit Vierkantantrieb eine Kugelarretierung vorgenommen werden. Gelenkgriffe gibt es auch mit integrierter Umschaltknarre, was ein Nachsetzen während des Schraubvorgangs vermeidet.
Die Maße
Die Maße des Antriebs beziehen sich bei quadratischen Übergängen auf die Seitenlängen und bei zylindrischen Übergängen auf den Durchmesser. Mit der Länge wird immer die Gesamtlänge des Werkzeuges – also ohne Berücksichtigung in abgewinkeltem Zustand, angegeben.
Das Material
Der Gelenkgriff besteht aus legiertem Werkzeugstahl wie Chrom-Vanadium-Stahl, wobei der Griff mit Kunststoff umgeben sein kann, um das Arbeiten noch etwas ergonomischer zu ermöglichen. Ein Loch am Griffende ist praktisch um das Werkzeug bei Nichtgebrauch an eine Werkstattwand zu hängen.
Einsatzbereiche
Die üblichen Werkzeuge aus Werkzeugstahllegierungen werden in der Produktion, Qualitätskontrolle oder in Werkstätten eingesetzt. Werkzeuge unter erheblichen Brand- oder Explosionsgefahren oder Witterungseinflüssen kommt man nur mit Gelenkgriffen aus Sonderbronze oder Kupfer-Beryllium bei. Bei Armeen, Feuerwehr, Zivil- und Katastrophenschutz oder Minenentschärfern sind diese sehr beliebt, zumal sie über hohen Korrosionsschutz gegenüber vielen Medien wie auch dem Seewasser reagieren und antimagnetisch sind.