KFZ-Feuerlöscher – im Notfall schnell zur Hand
Nicht nur Verkehrsunfälle können Fahrzeugbrände auslösen. Ein Kraftstoffleck, überhitzte Bremsen oder schadhafte Elektrik können - angefacht durch den Luftstrom des Fahrtwindes - schlagartig Teile des Fahrzeugs in Brand setzen. Eine gefährliche Situation. Geeignete Löschmittel gehören deshalb in jedes Kraftfahrzeug.
Mit einem KFZ-Feuerlöscher oder einer
Feuerlöschdecke lassen sich Entstehungsbrände meist noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr effektiv bekämpfen. Sie sollen den Brand im Keim ersticken, bevor er sich im Fahrzeug ausbreiten kann und so einen totalen Ausbrand des Wagens verhindern. Ein anderer Gesichtspunkt ist noch wichtiger als die Schadensbegrenzung: Durch schmorende Kunststoffteile oder Reifen entstehen schnell hochgiftige Gase, die schwere Gesundheitsschäden verursachen können. Auto-Feuerlöscher helfen, eine starke Rauchentwicklung zu verhindern und die Ausbreitung schädlicher Gase zu vermeiden. Sie sind somit ein wichtiges
KFZ-Zubehör.
KFZ-Feuerlöscher: Brandklassen und Löschvermögen
Auto-Feuerlöscher werden heutzutage nicht mehr wie früher nach ihrer Füllmenge, sondern nach der Art des Brandes, für den das
Löschmittel geeignet ist, und ihrer Löschwirkung eingeteilt. In der gängigen Brandklasseneinteilung verwendet man die Kennbuchstaben A bis F, um das Brandmaterial zu kennzeichnen. A steht dabei für Feststoffe, B für Flüssigkeiten, C für Gase.
Mit diesem Spektrum brennbarer Stoffe hat man es in der Regel bei Fahrzeugbränden zu tun, weshalb die meisten KFZ-Feuerlöscher für die Brandbekämpfung der Brandklassen A, B und C ausgelegt sind. KFZ-Feuerlöscher der Brandklasse F (Speisefett) machen nicht nur in Lkws mit entsprechender Fracht oder in Imbissfahrzeugen Sinn, sondern auch in Caravans mit Kochstelle. Ein echter Metallbrand kommt in der Regel am Fahrzeug nicht vor; hiervon sind überwiegend Industrieanlagen betroffen. KFZ-Feuerlöscher der Klasse D gibt es daher nicht; aufgrund der hohen Temperaturen und der Gefährlichkeit von Metallbränden sind sie ohnehin ein Fall für die Feuerwehr.
Pulverlöscher der Klassen A, B und C
Die meisten KFZ-Feuerlöscher sind
Pulverlöscher der Klassen A, B und C oder ihrer Kombinationen. Auch KFZ-Feuerlöscher, die Wasser als Löschmittel verwenden, sind im Handel erhältlich; ihr Einsatzbereich beschränkt sich allerdings auf reine Feststoffbrände. Bei brennenden Flüssigkeiten, etwa ausgetretenem Treibstoff, dürfen sie auf keinen Fall eingesetzt werden!
Schaum als Löschmittel
Außer Pulver und Wasser kommt auch Schaum als Löschmittel im KFZ-Feuerlöscher zum Einsatz, der für die Brandklassen A und B geeignet ist. Bei Flüssigstoffbränden verhindert er, dass sich entflammbare Gase bilden, und reduziert die Wärmeabstrahlung des Brandherdes und damit seine Ausbreitung. Brennende Gase lassen sich allerdings nicht mit Schaumlöschern bekämpfen.
Löschvermögen des Feuerlöschers
Das Löschvermögen des
Feuerlöschers ist auf dem Gehäuse angegeben. Es gibt, vereinfachend gesagt, an, wie groß der Brand sein darf, um noch einen effektiven Einsatz des Feuerlöschers zu gewährleisten. Dabei ist die Ziffer, die das Löschvermögen für die jeweilige Brandklasse ausdrückt, dem Kennbuchstaben nachgestellt.
Eine Bezeichnung wie „13 A – 113 BC“ drückt aus, dass ein nicht allzu ausgedehnter Feststoffbrand (die Klassen reichen von 3A bis 55 A) oder ein kleiner bis mittlerer Flüssigkeits- oder Gasbrand (die Klassen reichen von 8B bis 233 B) damit bekämpft werden kann. Für Entstehungsbrände reicht das in den meisten Fällen aus – ein zweiter KFZ-Feuerlöscher im Wagen ist durchaus empfehlenswert, denn ein Zwei-Kilogramm-Löscher ist nach nur vier Sekunden, ein Sechs-Kilo-Löscher nach etwa zehn Sekunden Ausstoß entleert.
KFZ-Feuerlöscher: Auflade- oder Dauerdrucklöscher?
In Aufladelöschern sind Löschmittel und Treibgas in separaten Behältern untergebracht. Um einen Aufladelöscher einsatzbereit zu machen, muss ein Ventil geöffnet werden, damit Treibmittel in den Löschmittelbehälter strömt und Druck erzeugt. Erst wenn er auf diese Weise „aufgeladen“ ist, ist er einsatzbereit. Dieser Vorgang läuft allerdings in wenigen Sekunden ab, so dass keine nennenswerte Verzögerung beim Einsatz entsteht. Der Vorteil liegt darin, dass der Aufladelöscher nicht ständig unter Druck steht.
Permanentlöscher oder Dauerdrucklöscher enthalten Treibgas und Löschmittel in einem einzigen Behälter. KFZ-Feuerlöscher dieses Typs sind immer einsatzbereit und wegen ihrer einfacheren Konstruktion häufig preisgünstiger.
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