Anemometer - Messtechnik für Profis
Anemometer sind kleine High-End-Messgeräte, die in unterschiedlichen Bereichen zur Überwachung eingesetzt werden können. Das Wort 'Anemometer' wurde vom griechischen Wort 'anemos' (Wind) abgeleitet, was den eigentlichen Verwendungszeck dieser Geräte widerspiegelt.
Einsatzgebiete für Anemometer
Anemometer werden zur Überwachung von Windgeschwindigkeiten, Temperaturregelmäßigkeiten sowie zur Messung unterschiedlichster Parameter wie Luftgeschwindigkeit und Volumenstrom eingesetzt. Das Einsatzgebiet von Anemometern ist deshalb breit gefächert und reicht vom Straßen- und Brückenbau über die Meteorologie, der Luft- und Raumfahrt bis hin zum Haupteinsatzgebiet der Klima- und Lüftungstechnik.
Um Klima- und Lüftungsanlagen, egal, ob vor der Inbetriebnahme oder bei Unregelmäßigkeiten der Anlage, optimal einstellen zu können, müssen zahlreiche Werte genau aufeinander abgestimmt und präzise eingestellt werden. Ohne geeignete Messtechnik eine kaum lösbare Aufgabe.
Für jede Messung das richtige Gerät
Ob Luftgeschwindigkeit, Volumenstrom, Temperatur oder Differenzdruck: jede Messung stellt andere Anforderungen an das Anemometer. Aufgrund der Vielzahl an möglichen Messmethoden und der meist schwierigen Messsituationen werden die unterschiedlichsten Geräte wie beispielsweise das Flügelrad-Generator-Anemometer, das Thermo-Anemometer oder das Schalenstern-Anemometer angeboten.
Flügelrad-Anemometer
Das Flügelrad-Anemometer wird zur Messung des Volumenstroms oder der Temperatur an Lüftungsgittern, Drallauslässen und Lüftungsrohren bevorzugt eingesetzt und gehört zur Grundausstattung eines Lüftungsmonteurs. Wichtig ist das Flügelrad. Ein externes Flügelrad mit einer Kabellänge von ca. 1,5 Metern erhöht die Beweglichkeit und Flexibilität Ihres Mitarbeiters enorm. Auch dessen Größe spielt bei der Messung eine entscheidende Rolle.
- Ein kleines kompaktes Flügelrad mit einem Durchmesser von ca. 16 mm, das auf einer ausziehbaren Teleskkopstange angebracht ist, ist bestens geeignet, um Messungen an engen und unübersichtlichen Orten wie in Lüftungsrohren vorzunehmen.
- Ein großes Flügelrad mit einem Durchmesser von ca. 100 mm eignet sich dagegen für die Messung am Kanalauslass besonders gut. Eine noch höhere Messgenauigkeit erreicht man nur mit einem speziellen Messtrichter, der meist als optionales Zubehör erhältlich ist.
Thermo-Anemometer
Thermo-Anemometer arbeiten mit thermischen Sonden basierend auf einem beheizten Element, dem Hitzedraht. Diesem wird durch die auftreffende kältere Strömung wieder Wärme entzogen, die daraus resultierende Differenz ergibt ein exaktes Messergebnis.
Solche speziellen Hitzedraht-Anemometer werden vor allem zum Einregulieren und zur Kontrolle von Lüftungsanlagen sowie zur Fehleranalyse verwendet. Das Thermo-Anemometer kann dank seiner dünnen Spitze auch an Stellen eingesetzt werden, an denen wenig Messraum zur Verfügung steht.
Dieses Anemometer ist wesentlich empfindlicher als ein Flügelrad-Anemometer und zeigt in turbulenten Strömungen meist höhere Werte an als ein Messgerät mit Flügelsonde. Achten Sie bei der Auswahl des Messortes darauf, dass Sie eine möglichst gerade und lange Messstrecke wählen.
Schalenstern-Anemometer
Schalenstern-Anemometer (oder auch Schalenkreuz-Anemometer) kommen vorwiegend bei Windmessungen jeglicher Art zum Einsatz z. B. auf Brücken, Baukränen oder Wetterstationen. Der große Vorteil des Schalenkreuz-Anemometers liegt zweifelsohne in der Möglichkeit, das Schalenkreuz des Gerätes nicht exakt in die Windrichtung halten zu müssen. Normale Flügelrad-Anemometer haben den Nachteil, dass sie nur präzise messen, wenn das Flügelrad genau in die Windrichtung gehalten wird.
Die Wirkungsweise eines Schalenstern-Anemometers ist einfach erklärt. Je schneller der Wind weht, desto schneller drehen sich die offenen Halbkugeln des Windsensors. Die Anzahl der Umdrehungen pro Minute wird elektronisch erfasst und aufgezeichnet. Zählt man die Umdrehungen in der Sekunde oder Minute, hat man ein genaues Maß für die Geschwindigkeit des Windes.
Auf die Ausstattung kommt es an
Oftmals sind es kleine nützliche Dinge, die Ihren Mitarbeitern auf der Baustelle die Arbeit erleichtern. Die Auswahl der Ausstattung stellt folglich ein besonderes Kaufkriterium dar. Daher achten Sie beim Kauf auf folgende Punkte:
Display
Damit Sie Ihre Messergebnissen auch im Dunkeln gut ablesen können, sollten Sie darauf achten, dass das Display beleuchtet und großzügig dimensioniert ist. Messergebnisse lassen sich so auch an dunklen und unübersichtlichen Orten wie in Zwischendecken genau ablesen.
Messspeicher
Der Messspeicher, auch Datenlogger genannt, ist wichtig für die Speicherung der MAX-, MIN-, HOLD- und Durchschnittswerte und sollte daher eine Kapazität für mehrere tausend Messwerte aufweisen.
Datenübertragung
Die Datenübertragung zum PC oder Laptop erfolgt bei den meisten Anemometern über eine RS-232 oder USB-Schnittstelle. Daten können so unmittelbar nach der Messung direkt in eine Datei übernommen und verarbeitet werden.
Stromversorgung
Um die Mobilität zu erhalten, werden fast alle Anemometer mit Akkus betrieben. So sind Sie unabhängig von externen Energiestationen und Steckdosen. Die meist eingesetzten Akkus sind 9-Volt-Block-Akkus. Achten Sie bei Langzeitmessungen darauf, dass es zu einem erhöhten Stromverbrauch auf Grund des Dauerbetriebes kommt und sorgen Sie für dafür, dass Sie entweder Ersatzakkus vor Ort haben oder ein passendes Ladegerät griffbereit ist.
Kalibrierungszertifikate
Diese Zertifizierung ist wichtig, wenn es darum geht, das Anemometer in Ihren betriebsinternen ISO-Prüfmittelpool aufzunehmen. Mit ISO-Kalibrierungszertifikaten wird bestätigt, dass die Geräte auf die nationalen "Normale" zurückführbar sind.
Eine wichtige Rolle spielt die Kalibrierung auch bei der dauerhaften Messgenauigkeit. Messgeräte müssen im Allgemeinen regelmäßig überwacht und kalibriert werden. Führen Sie diese Wartung an Ihrem Messgerät regelmäßig durch, so erhalten Sie die bestmögliche Messgenauigkeit. Dadurch können Sie Ihren Kunden dauerhaft gute Qualität zu liefern.