Der Aufschlussapparat als effizientes Hilfsmittel in der speziellen Analytik
Die
spezielle Analytik spielt in der Chemie in puncto Labor- und Spezialtechnik eine besondere Rolle, weil für diverse Bereiche abgestimmt jede Menge Analyse- und Testgeräte zur Verfügung stehen, wie etwa der Aufschlussapparat. Mit ihm können Proben schnell und sicher aufgeschlossen werden. Der Aufschluss gehört in den Bereich der anorganisch-chemischen Analytik. Hier werden meist schwerlösliche Stoffe wie Sulfate, Silikate oder Oxide unter Verwendung von Aufschlussmitteln in eine säure- oder wasserhaltige Lösung gewandelt.
Die Apparate nach Analysebereichen
Mit einer Ausblasapparatur kann gelöstes und damit leicht freisetzbares Sulfid untersucht werden. Andere Apparate sind für das Ausblasen und Zersetzen von Bodenproben für die Cyanid- bzw. Gesamtcyanidbestimmung vorgesehen. Zumeist können mehrere Proben gleichzeitig in verschiedenen Messgläsern aufgeschlossen werden. Eine Möglichkeit zur Aufheizung der Proben ist hier häufig eine Infrarot-Heiztechnik. Durch kurze Aufheiz- und Abkühlzeiten werden hier optimal Aufschlusszeiten erreicht. Integrierte Magnetrührwerke vermindern die erforderliche Untersuchungszeit. Nach DIN 38405 und DIN ISO 11262 wird das gleichzeitige Rühren und Beheizen einer Probe vorgeschrieben. Eine andere Variante sind die Glas-Absauganlagen, wie sie bei den Kjeldahl-Aufschlussapparaten zu finden sind.
Der Kjeldahl-Aufschlussapparat für spezielle komplexe Analysevorgänge
Hier liegt die Aufschlussmethode nach Kjeldahl zugrunde, wenn es um die Bestimmung des Stickstoffgehaltes in organischen Substanzen geht, wie es im Futter- oder Lebensmittelsektor der Fall ist. Der Aufschluss erfolgt in drei Schritten, nämlich
- dem Aufschluss der Probe mit ausschließlich Schwefelsäure,
- der Destillation der Aufschlusslösung mittels Wasserdampf sowie
- der Titration des Destillates sowie der Ergebnisberechnung.
Daher wirkt der Kjeldahl-Aufschlussapparat entweder wie eine Absauganlage oder auch wie ein Heizelement mit Kühlsystem. Für andere Aufschlussarten – wie etwa durch Verbrennung – kommen dagegen meist Schöniger-Kolben zum Einsatz. Bei den Kjeldahl-Aufschlussapparaten sollte man auf die Größe der Kolben sowie deren Fassungsvermögen achten. Auch hier wird meist zwischen „mikro“, „halbmikro“ und „makro“ unterschieden. Mit dem Apparat erreicht man in den Analyseergebnissen nicht nur eine hohe Präzision, sondern auch Verlässlichkeit.