Mit dem Bremsscheiben-Messschieber auf Nummer sicher gehen
Zum Arbeiten an den
Bremsen bedarf es im Allgemeinen weniger Werkzeug als man denkt, wenn man in eine professionell eingerichtete
Kfz-Werkstatt hineinschaut. Da findet man dann neben dem Bremsscheiben-Messschieber die Bremssattelfeile und –bürste, ein Bremskolben-Rücksetzgerät und eine Bremsfedernzange. Der Bremsscheiben-Messschieber dient der Ermittlung der Dicke benutzter
Bremsscheiben. Für eine zulässige Dicke gibt es Richtwerte, die aufgrund der Sicherheit nicht unterschritten werden dürfen. Mit dem speziellen Messschieber geht man daher auf Nummer sicher.
Zur Anwendung
Der Bremsscheiben-Messschieber wird bei Scheibenbremsen eingesetzt, um die Dicke der Bremsscheibe zu messen, auf die die Bremsbacken aus einem
Bremssattel kräftemäßig einwirken. Diese Untersuchung hat vorschriftsmäßig nicht nur bei der HU, auch Hauptuntersuchung, zu erfolgen, sondern bei allen Fahrzeuguntersuchungen. Bei übermäßigem Verschleiß wird die vorgeschriebene Mindestdicke der Bremsscheibe unterschritten, so dass die Scheibe auszuwechseln ist. Die Dicke kann man aus zwei Gründen nicht rein optisch bestimmen, weil
- eine schmale und starke Oxidationsschicht am inneren oder äußeren Rand der Bremsscheibe einen leicht übermäßigen Verschleiß vortäuscht oder
- Bremsscheiben mit glatter und blanker Reibefläche ohne korrodierten Rand zum Unterschätzen des tatsächlichen Verschleißes führen können,
weshalb im Zweifel immer zum Bremsscheiben-Messschieber gegriffen werden muss.
Die Messchieber
Die speziellen Messschieber hier ähneln dem allgemeinen Messschieber mit einer Hauptskala auf der Hauptführung und der kleinen Skala (Nonius) auf dem kleinen Schieber hinsichtlich der Backen zur Messung von Außendurchmessern. Der Unterschied liegt beim Bremsscheiben-Messschieber in der Ausführung des Kopfes bzw. der Backen, die stark verlängert sind und auch Schnabel genannt werden. Die Backen sind am Ende oft ein winziges Stück nach innen abgewinkelt oder beidseits mit einem Zahn versehen. Der Grund liegt darin, dass man auch um dickere, aufkorrodierte Flächen herum auf die blanke Reibefläche zugreifen kann, um exakte Messergebnisse zu erhalten. Zum Ablesen der Messwerte auf zum Teil zehntelmillimter genaue Ergebnisse auf Hauptskala mit Nonius bedarf es eines scharfen Blickes. Wem das zu aufwendig ist, kann auf eine digitale Anzeige mit großen Ziffern in einem übersichtlichen Display am Schiebergriff zurückgreifen.