Die BSB-Messung zur Bestimmung des biochemischen Sauerstoffbedarfs
Im der
speziellen Analytik werden hinsichtlich der Methodik und Anwendbarkeit die Bestimmungsmethoden des biochemischen Sauerstoffbedarfs kontrovers diskutiert. Daher gibt es sehr viele Unterschiede in Bezug auf Messgeräte und Teile, weitere Geräte, den Glaswaren wie
BSB-Kolben und
Sauerstoffbestimmungsflasche und dem Zubehör bzw. den
Chemikalien. Nach DIN38409 H52 werden in den meisten Labors der Kläranlagen Messungen nach dem Prinzip der Eigenkontrollmessung nach der Eigenkontrollverordnung vorgenommen. In den USA dagegen ist die Standardmethode nach 5210 5-Day BOD die Verdünnungsmethode. Eine immer wiederkehrende Frage ist hier die Vergleichbarkeit der Methoden.
Die Folgen – normtechnisch betrachtet
Die DIN 38409 H52 wurde zwischenzeitlich durch die Europäische Norm 1899-2 ersetzt, der die Norm DIN EN 1899-1 vorausgeht, die sich wiederum auf den Verdünnungs-BSB bezieht. Die Sauerstoffkonzentration misst man danach mit einem Sensor oder im Wege der iodometrischen
Titration. Der respirometrische BSB wurde zur eigenständigen Methode erklärt und ist die klassische Bestimmbarkeit des biochemischen Sauerstoffbedarf nach der Eigenkontrollmethode. Zudem hat sich eine weitere Methode entwickelt, die nach photometrischen Grundsätzen arbeitet. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Eigenkontrollmethode.
Der Hintergrund
BSB-Bestimmungen zeichnen sich dadurch aus, dass hier im Gegensatz zu Messungen wie dem pH-Wert, der Leitfähigkeit, dem CSB, dem Sauerstoff oder Nitrat statt dessen biologische Systeme untersucht werden und man daher nicht auf physikalische oder chemische Eigenschaften abstellen kann. Der biochemische Sauerstoffbedarf wird aus den Atmungsprozessen von Mikroorganismen abgeleitet.
Warum kontrollieren und handeln?
Die in den Kläranlagen vorhandenen Bakterien benötigen eine geeignete Umgebung um ihre Arbeit optimal zu verrichten. Auf Temperaturschwankungen nach unten reagieren sie beispielsweise mit einer verminderten Abbauleistung. Am liebsten ist ihnen ein pH-Wert von um die 7 und eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Daher wollen die Anlagenbetreiber ihre Bakterien vor schädlichen Einflüssen bewahren.
Die Folgen
Im Prinzip ist eine BSB-Bestimmung nur mit angepasster Biologie möglich. Die Probe darf also weder gehemmt, geschädigt oder abgetötet werden. Die Mikroorganismen müssen das zu prüfende Wasser vertragen können. Wässer, die toxisch sind, besitzen daher keinen BSB.