Mit dem Butyrometer den Fettgehalt in Milchprodukten zuverlässig bestimmen
Der Butyrometer gehört als Analysegerät in den Bereich der
speziellen Analytik, hier insbesondere für organische Substanzen in der Chemie. Der Begriff Butyrometer ist aus dem Griechischen abgeleitet, genauer gesagt vom Begriff „butyros“ für Butter und „metron“ für Maß. Nach DIN 10310 wird der Fettgehalt in Milch und Milchprodukten wie Käse und Rahm im Wege der Acidbytrometrie bestimmt, indem man ein spezielles Glasrohr mit unterschiedlichen Durchmessern und geeichter Skala, das Butyrometer, in ein Stativ einhängt und mit der Probe aus einer
Pipette befüllt. Der Butyrometer zur Fettgehaltbestimmung nach Gerber gemäß DIN 12836 wird zum Verschließen der unteren Einfüllöffnung mit einem konisch zulaufenden Gummistopfen ausgestattet.
Zur Funktionsweise
Im Butyrometer wird das Eiweiß mit Schwefelsäure aufgeschlossen. Damit erhält man das Milchfett, welches durch Zentrifugieren von der übrigen wässrigen Lösung getrennt wird. Als Zubehör sind bestimmte Schleuderaufsätze erhältlich, damit beim Zentrifugieren keine Flüssigkeit austreten kann. Dann kann man anhand der Trennlinie zwischen Fett und Wasser - durch die Zugabe von Amylalkohol deutlicher sichtbar gemacht - an der Skala des Butyrometers die Masseprozent ablesen.
Butyrometer in der Praxis
In der Praxis hat sich die Fettbestimmung in Milch nach dem Gerber-Verfahren mit Schwefelsäure in Butyrometern gegenüber aufwendigen automatisierten Fettbestimmungsautomaten in den Laboren der Molkereien aus mehreren Gründen durchgesetzt:
- der Zeitaufwand für das Kalibrieren der Messgeräte entfällt,
- die geringen Investitionskosten und damit auch die Eignung für schnelle Einzeltests sowie
- die Anwendbarkeit für alle Milcharten.
Die Anwendungsbereiche
Die Fettbestimmung nach Gerber ist für nutzbar für Rohmilch, Konsummilch mit einem Fettgehalt von 0 bis 16 %, Milch die mit einem geeigneten Konservierungsmittel versetzt ist sowie homogenisierte Milch.
Das Zubehör
Neben den
Stopfen gibt es Butyrometer-Halter, Butyrometer-Wasserbäder (das Glas erwärmt sich beim Zusetzen der Schwefelsäure enorm und muss abgekühlt werden), Butyrometer-Stative sowie Schleuderaufsätze, um ein Flüssigkeitsverlust beim Zentrifugieren zu vermeiden. Die konzentrierte Schwefelsäure benötigt 90 bis 91 Masseprozent und von den acht verschiedenen Amylalkoholen ist nur eine Variante für die Gerber-Methode nutzbar.