Mit dem Eudiometer das Faulverhalten von Schlamm bestimmen
Mit Eudiometern kann man im Rahmen der
speziellen Analytik nicht nur das Faulverhalten von Schlamm, sondern auch in Sedimenten bestimmen. Eine Apparatur nach DIN/DEV 38414 S8 besteht aus einem Temperierbad und oft sechs Eudiometereinheiten - aus einem Eudiometerrohr und einer Eudiometerflasche. Zum Teil sind auch Reihenmagnetrührer verfügbar. Aufgrund der Maße der meisten Geräte, sollte ein zusätzlicher
Labortisch im Bedarfsfall mit eingeplant werden.
Die Einordnung des hiesigen Untersuchungsverfahrens
In der Klärwerksüberwachung ist die Untersuchung diverser biologischer Parameter notwendig. Um die Anwendung des Eudiometers einordnen zu können, muss man sich bewusst sein, welche Untersuchungen möglich und sinnvoll sind. Die biologische Analytik um fasst Verfahren wie die
Mikroskopie, die Ermittlung des Saprobienindexes, Belebtschlamm- und Planktonuntersuchungen und die Durchführung von Abwassertoxitätstests mittels folgender Verfahren:
- als laboreigenes Verfahren gibt es den TTC-Test zur Bestimmung der Hemmung des Sauerstoffverbrauchs von Belebtschlamm,
- als statische Testverfahren Untersuchungen von biologischem Abbauverhalten,
- vorbezeichnete Verhalten in dynamischen Verfahren sowie
- die statischen Tests zum Faulverhalten von Schlämmen und Sedimenten.
Wie ist ein Eudiometer beschaffen?
Das Eudiometer ist ein oben geschlossenes Glasröhrchen, auf dem eine Skalierung angebracht ist. Sinn dessen ist es Gasvolumina zu bestimmen, die sich aus chemischen Prozessen ergeben. Dafür wird das Eudiometer natürlich mit Wasser befüllt und mit dem unten offenen Ende in ein Bad gleicher Flüssigkeit gestellt. Das Volumen der verdrängten Flüssigkeit entspricht dann dem Volumen des entstandenen Gases bei Normaldruck. In der Regel wird so der Sauerstoffgehalt in Faulgasen bestimmt.
Wo entstehen Faulgase?
Faulgase sind meistens eine Mischung von brennbaren Gasen, die bei einer anaeroben Gärung entstehen. Sehr oft beinhalten die Gase einen extrem hohen Anteil an Methan. Für den Geruch ist ein hoher Anteil an Schwefelwasserstoff verantwortlich, der sich aus der Zersetzung von Eiweißen ergibt. Solche Gase trifft man in Kläranlagen, wenn man sich die Faultürme ansieht. Unter natürlichen Bedingungen findet man Faulgase durch Archaeen veranlasst in Sümpfen oder stehenden Gewässern unter Luftabschluss.