Rettungsseil – Das Sicherungsseil für die Höhenrettung
Sicherungsseile begegnen uns in verschiedensten Extremsituationen, vor allem in der
Höhenrettung. Da oftmals Menschenleben von ihnen abhängen, unterliegen sie besonderen Sicherheitsstandards und Qualitätskontrollen und sind somit ein sehr nützliches Werkzeug, wenn es um die Bewahrung der menschlichen Unversehrtheit geht. Je nach Funktion werden Rettungsseile in verschiedene Arten unterteilt.
Rettungsleine
Die Rettungsleine (Schwimmleine) ist eine spezielle Art des Rettungsseils, welche bevorzugt von Rettungsdiensten zur Bergung von Schiffbrüchigen genutzt wird. Die geläufigen Längen schwanken zwischen 25 m und 200 m und legen damit die Reichweite der Rettungsleine fest. Die Leine besteht aus einem Spezialseil, an dessen Ende zwei Schlaufen (Schultergurt) angebracht sind. Der klare Vorteil der Rettungsleine ist die Tatsache, dass der schwimmende Retter nicht darauf achten muss, seine Kräfte beim Anschwimmen der zu rettenden Person zu sparen, denn sobald diese erreicht und gesichert ist, wird die Rettungsleine samt Retter und Gerettetem eingeholt.
Führungsseil
Führungsseile und
Feuerwehrleinen kommen bevorzugt in der Brandbekämpfung zum Einsatz. Sie dienen dazu, es den Feuerwehrleuten zu ermöglichen sich auch bei schlechtesten Sichtverhältnissen zu orientieren. Die Spezialfasern des Führungsseils weisen im Allgemeinen eine hohe Beständigkeit gegenüber Wärmeeinwirkung auf, sodass die meisten von ihnen durchaus Temperaturen von bis zu 500 °C standhalten. Um eine bessere Sichtbarkeit während Einsätzen in der Dunkelheit zu garantieren, sind retroreflektierende Fasern im Führungsseil integriert. Auch wenn im Falle eines schweren Brandes die Sicht in Folge von dichtem Rauch auf 0 m sinkt, kann man sich dank der am Führungsseil angebrachten fühlbaren Knoten orientieren. Diese Seile sind in der Regel nicht geeignet, um mit ihnen Personen abzuseilen. Transportiert werden die Seile in passenden Tragebeuteln.
Sicherungsseil
Sicherungsseile kommen hauptsächlich in 2 Gebieten vor, dem Bergsteigen und dem Sichern von Technik, z.B. Bühnenscheinwerfern. Die beim Bergsteigen eingesetzten Sicherungsseile sind besonders witterungsbeständig. Auch das Reiben an scharfen Felskanten kann ihnen dank der Spezialfasern nichts anhaben. Ideal ergänzen lassen sich diese Seile durch eine zusätzliche Auffangapparatur, welche dafür sorgt, dass bei größeren Fallhöhen keine zu starken Verzögerungskräfte auf den Bergsteiger einwirken. Ein ähnlicher Sicherheitsmechanismus findet sich am Sicherungsseil für Bühnentechnik, nur handelt es sich hierbei nicht um eine zusätzlich angebrachte Apparatur, sondern um eine durch eine Manschette fixierte Schlaufe, welche sich ähnlich einer Knautschzone im Automobilbau beim Abstürzen der Technik zuzieht und somit die Fallenergie zu einem Großteil absorbiert.
Ausstattung und Zubehör
Über
Klettersicherungen wie beispielsweise einen
Karabiner können Seile am Fixpunkt befestigt werden. So finden sie beispielsweise an einem am Körper oder an der Auffangapparatur angebrachten Tragegurt ihren Platz. Führungsseile können mit diversen Nebenseilen versehen werden, die an speziellen Abzweigringen befestigt werden. Damit Seile beim Zug über Kanten nicht beschädigt werden, ist es ratsam, einen
Kantenschutz zu verwenden.