Mit dem Harnanalysegerät den Urin untersuchen
Das Harnanalysegerät wird auch
Urinanalysesystem genannt. Harn ist eine Flüssigkeit, die von Wirbeltieren, von den Nieren ausgeschieden wird. Zahlreiche Krankheiten haben auf die Zusammensetzung des Harns eine Auswirkung, weshalb ein Harnanalysegerät zur
Diagnostik von Vorteil ist.
Die Vorbereitung der Analyse
Harnanalysen mittels
Urinteststreifen und Harnanalysegeräten können mehrfach täglich stattfinden und dienen unterschiedlichen Zwecken. Es gibt als Harn den Spontanurin, den Morgenurin und den zweiten Morgenurin. Der postprandiale Urin wird zwei Stunden nach einer Mahlzeit gesammelt, während der Sammelurin über einen längeren Zeitraum (12 oder 24 Stunden) aufgefangen wird. Der Mittelstrahlurin wird nach dem ersten Ablassen mit dem Teststreifen aus dem Mittelstrahl entnommen. Der Katheterurin ist mit Einmalkathetern teilweise für den Patienten recht schmerzhaft.
Zur Funktionsweise eines Harnanalysegerätes
Das Harnanalysegerät basiert auf der Funktionsweise eines
Reflexionsfotometers. Ein Teststreifen wird in eine Harnprobe gehalten und anschließend in das Testgerät eingelegt. Je nach Testgerät variiert die Größe des Teststreifens. Eine Photozelle misst die Intensität der Reflexion einzelner Bestandteile und rechnet diese in Messwerte um. Auch die Möglichkeiten zur Auswertung mit den Harnanalysegeräten sind unterschiedlich, manche Geräte werten das Ergebnis automatisch aus und vermeiden so Fehlerquellen, andere arbeiten halbautomatisch. Man kann Messstreifen auch manuell ablesen.
Was lässt sich mit dem Urinanalysegerät messen?
Die messbaren Bestandteile durch das Harnanalysegerät sind vielfältig und reichen vom pH-Wert über Leukozyten, Nitrit, Protein, Glukose, Keton, Urobilinogen und Bilirubin bis hin zum Blut. Teilweise gibt es auch Geräte, die für Vitamin-C-gestörte Teststreifen anwendbar sind. Im Einzelnen sind Leukozyten als weiße Blutkörperchen bekannt, die für die Abwehr von Gefahren verantwortlich sind.
Geeignete Messergebnisse erzielen
Der Spontanurin ist vorteilhaft, wenn es um eine Glukosemessung geht (Blutzuckerwert). Der erste Morgenurin dient bakteriellen Untersuchungen, Nitrit-Testen, der Proteindiagnostik und klinisch-chemischen Untersuchungen. Für Glukose-Tests ist der erste Morgenurin dagegen nicht geeignet. Der Zweite Morgenurin lässt mit Teststreifen sehr gut Glukose und Proteine messen, ist aber für einen Nitrit-Test ungeeignet. Sammelurin dient klinisch-chemischen Untersuchungen und ist nicht für bakterielle Untersuchungen verwendbar.