Die Lanzette – nicht nur ein Stechinstrument zur Kapillarblutgewinnung
Bei Lanzetten handelt es sich um Medizinprodukte, die der Therapie, Diagnostik, Überwachung und Vergütung dienen. In der Gruppe der Lanzetten findet man,
- die meist identisch gemeinte Blutlanzette als kleines, kompaktes Stechinstrument zur Kapillarblutgewinnung wie es vor der Dosierung von Insulin bei Diabetikern zur Kontrolle des Blutzuckers gebraucht wird,
- Präpariernadeln mit Lanzettenspitze und
- Lanzettenelektroden für die Chirurgie.
Die Blutlanzette
Die
Blutlanzette besitzt ein wenige Zentimeter langes, meist zylindrisches Kunststoffgehäuse, wobei auf einer Seite eine scharfkantige Spitze aus Edelmetall hervorsteht. Das Kunststoffende wird wie ein Stift gehalten und mit der Spitze am besten in eine Fingerkuppe, dann aber seitlich und damit neben der Hornhaut gestochen. Neben der Kontrolle des Blutzuckerwertes kann man diese Lanzetten auch verwenden um Allergietests nach Prick vorzunehmen oder immunologische Impfungen durchzuführen (Impflanzette).
Präpariernadeln mit Lanzettenspitze
Präpariernadeln besitzen im Gegensatz zur Blutlanzette einen längeren Griff und erinnern daher bis auf die Spitze von der Instrumentenform ein wenig an ein Skalpell. Die Griffe gibt es aus Kunststoff, Holz oder Metall. Das Instrument wird in der Humanmedizin und Mikrobiologie genutzt, um Präparate vorzubereiten, die anschließend auch mit dem
Mikroskop untersucht werden können. Für Lebendpräparate aus Zellen wird ein Wassertropfen auf den
Objektträger fallen gelassen und anschließen mit der
Präpariernadel die Zellenprobe in den Tropfen gestochen. Die Zellen dürfen dabei nicht beschädigt werden.
Lanzettenelektroden für die Chirurgie
Diese Hochfrequenz-Elektroden sind aufgrund ihrer scharfen Spitze in der offenen und endoskopischen Chirurgie im Einsatz, um menschliches Gewebe zu schneiden oder zu Blut oder Lymphe zu gerinnen (koagulieren). Der Griff der
Lanzettenelektroden ist isoliert. Vor jedem Gebrauch muss man das Instrument daher auf eventuelle Beschädigungen an der Isolierung hin untersuchen. In der HF-Chirurgie macht man sich den Effekt zunutze, dass man beim Durchleiten von Wechselstrom mit hoher Frequenz Gewebe schneiden kann.