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Multifunktionszeitrelais – Das Zeitrelais mit unterschiedlichen Funktionen

In elektrischen Installationen, der Automatisierungstechnik und Anlagen werden häufig Schaltelemente benötigt, die zeitabhängig Schaltvorgänge vornehmen. Ebenso vielfältig wie die Arten dieser Schaltvorgänge sind die Ansprüche an die Zeitgenauigkeit. Von sehr kurzen und recht genauen Zeitverzögerungen über Zeitspannen von einigen Minuten bis hin zu sehr langen Zeitverzögerungen im Bereich von mehreren Stunden oder gar Tagen werden unterschiedliche Anforderungen an die Zeitgeber gestellt. Der entsprechende Einsatzbereich und die damit verbundene Genauigkeit werden durch die Zeitbasis bestimmt. Multifunktionszeitrelais vereinen mehrere Zeitfunktionen in einem Gerät. Die Auswahl der entsprechenden Zeitfunktion hängt vom Einsatzzweck ab.

Die verschiedenen Zeitfunktionen

Variationen der unterschiedlichen Zeitfunktionen:

• Eine Einschaltverzögerung bedeutet, dass nach dem Anlegen eines Signals am Relaiseingang eine vordefinierte Zeit abläuft, nach deren Ablauf das Relais den Ausgang schaltet.
• Genau andersherum verhält es sich bei der Ausschaltverzögerung oder auch Rückfallverzögerung. Hierbei erfolgt die Rückkehr des Relaisausgangs in den Ruhezustand nach Ablauf einer vordefinierten Zeit.
• Als einschaltwischend werden Zeitrelais bezeichnet, deren Ausgang nach dem Einschalten der Versorgungsspannung für eine gewisse Zeit ebenfalls aktiviert bleibt. Nach dem Ablauf dieser Zeit wird der Ausgang deaktiviert. Dies gilt auch dann, wenn die Versorgungsspannung vorzeitig (vor dem Ablauf der festgelegten Zeit) ausgeschaltet wird.
• Im Gegensatz dazu bilden ausschaltwischende Zeitrelais, welche eine permanente Versorgungsspannung besitzen. Durch einen Taster am Eingang wird die Zeitschaltfunktion ausgelöst. Erst das Öffnen dieses Tasters sorgt dafür, dass der Ausgang für die vordefinierte Zeit aktiviert wird.
• In einigen Fällen wird eine sogenannte Impulsüberwachung benötigt. Hier wird der Ausgang vom Zeitrelais dann eingeschaltet, wenn die Versorgungsspannung und ein Impuls am Eingang vorhanden sind. Erfolgt kein weiterer Schaltimpuls innerhalb einer vordefinierten Zeit, wird der Ausgang nach dieser Zeit wieder deaktiviert. Die Impulsüberwachung benötigt also fortlaufende Schaltvorgänge am Eingang.
• Ein Taktgeber erzeugt nach dem Einschalten der Versorgungsspannung innerhalb bestimmter Zeiten definierte Impulse am Ausgang. Hierbei kann es sich um symmetrische oder asymmetrische Takte handeln. Bei symmetrischen Takten sind die Einschalt- und Ausschaltzeiten gleich, bei unsymmetrischen Takten unterschiedlich lang. Weiterhin wird unterschieden zwischen Taktgebern, welche nach dem Einschalten mit einem Impuls oder einer Impulspause beginnen (impuls- / pausebeginnend).
• Weitere Zeitrelais arbeiten mit sogenannten Stern-Dreieck-Schaltungen. Diese können beispielsweise dazu verwendet werden, nach dem Anlegen einer Versorgungsspannung einen Drehstromverbraucher zunächst in der Sternschaltung zu betreiben. Nach Ablauf einer definierten Zeit schaltet das Relais automatisch auf Dreieck um. Sinnvoll sind solche Schaltungen beispielsweise, um Drehstrommotoren zunächst in Sternschaltung anlaufen zu lassen. Multifunktionszeitrelais vereinen mehrere der genannten Funktionen, die gegebenenfalls noch durch weitere Funktionen erweitert sein können.

Zeitbereiche und elektrische Kennwerte

Die einstellbaren Zeitbereiche richten sich weitgehend nach den einzelnen Funktionen, die im letzten Abschnitt genannt wurden. Meistens handelt es sich um geringere Zeitabschnitte im Bereich von bis zu einigen Sekunden. Die elektrischen Werte sollten natürlich ebenfalls beachtet werden. Besonders die Betriebsspannungen sowie die Schaltspannungen sind Werte, welche unbedingt denen des entsprechenden Relais entsprechen sollten. Das Gleiche gilt auch für die Strombelastbarkeit der Schaltkontakte im Relais.