Das Phasenkontrastmikroskop als spezielles, aufrechtes Durchlichtmikroskop
Um gelöste flüssige oder dünn geschnittene und präparierte
Proben zu untersuchen, kann man Durchlichtmikroskope weiter optimieren – so wie es bei den Phasenkontrastmikroskopen geschehen ist.
Was bedeutet Phasenkontrast?
Das Verfahren gehört zur Lichtmikroskopie und macht es sich zunutze, dass sich neben der Amplitude auch die Phase von Lichtwellen in Abhängigkeit vom Brechungsindex des Mediums ändert.
Der Vorteil des Phasenkontrastmikroskops
Hier wird eine direkte Abbildung von Strukturen mit geringem Eigenkontrast möglich, ohne dass man sie einfärben muss. Zudem ist das Verfahren darauf optimiert, Proben zu untersuchen, die sich nur geringfügig in ihrer Dichte unterscheiden.
Zur Bedeutung des Kontrastes in der Lichtmikroskopie
Man muss sich hier anfangs bewusst sein, dass die Erkennbarkeit einer Probe nicht nur vom Kontrast, sondern auch von der Auflösung des Bildes abhängig ist. Unter Auflösung versteht man hier, den Abstand zwischen zwei Strukturen, um sie noch als einzelne erkannt werden zu können. Die Bilder des
Mikroskops können bei Kontrastarmut schlechte Abbildungen erzeugen, wenn die Objekte
- nicht durch Abdunkelung (allgemeine Lichtabsorption),
- nicht durch Eigenfarben (spektral spezifische Lichtabsorption) oder
- durch sehr starke Unterschiede im Lichtbrechungsindex
mit ausreichend Kontrast erscheinen. Um die Helligkeitsunterschiede aus der Phasenverschiebung der durchdringenden Lichtwellen darzustellen, besitzt das Mikroskop daher einen Phasenring im
Objektiv und zusätzlich eine Ringblende in der Kondensorlinse. Eingefangen wird zum Beispiel nur das Licht, welches nicht durch die Lichtbeugung abwandert. Zudem kann man zur Kontrasterhöhung auch das Objekt oder Teile davon einfärben oder die Beleuchtungsapertur verringern, indem man die Linse verengt. Erscheint das Objekt vor dem Hintergrund dunkler, spricht man von einem positiven Phasenkontrast.
Wer nutzt das Mikroskop?
Das Phasenkontrastmikroskop wird meist in der Lichtmikroskopie biologischer Proben wie etwa Zellen, die mit dem normalen Lichtmikroskop ohne Färbung kein Bild erzeugen, genutzt. Man kann auch Oberflächenstrukturen von Kleinstobjekten wie Pollenkörnern zwecks Differenzierung sehr genau sehen.