EKG-Klebeelektroden sorgen für einen guten Halt bei Untersuchungen
Ein häufig eingesetztes Verfahren in der medizinischen
Diagnostik ist die Ableitung elektrischer Potentiale vom Patienten. Insbesondere die Aufnahme des
EKG (Elektrokardiogramm), also die Ableitung der Herzaktivität, wird als Standardmethode in zahlreichen Krankenhäusern und Arztpraxen durchgeführt.
Um das EKG eines Patienten abzuleiten, benötigt man ein
EKG-Gerät, das EKG-Kabel und die Elektroden. Sehr häufig werden dabei neben Klammerelektroden oder Saugelektroden die Klebe-Elektroden genutzt, da sie einen guten Halt bieten und damit eine saubere Ableitung garantieren.
Wie funktionieren EKG-Klebeelektroden?
Im Gegensatz zu anderen Elektrodenarten wie beispielsweise
Druckknopf-Adapter oder
Klammer-Elektroden kleben sie fest auf der Haut des Patienten. Um die eigentliche Elektrode herum ist ein rundes, wenige Quadratzentimeter großes Stück Vlies oder Schaumstoff befestigt. Dieses ist, ähnlich wie ein Pflaster, auf der Klebeseite mit einem hautverträglichen Klebstoff beschichtet, der die Elektrode fest auf der Haut fixiert. Dieser sorgt sowohl bei heftigen Bewegungen als auch unter Einfluss von Feuchtigkeit für einen guten Halt. In der Mitte ist die eigentliche Elektrode angebracht, die sich über einen Bananenstecker-Anschluss oder einen Druckknopf mit dem
EKG-Kabel verbinden lässt. Die Elektrode besteht aus einem Metall oder einer Legierung, typischerweise aus Silber-Silberchlorid. Diese Metalloberfläche stellt in Verbindung mit dem Elektrodengel eine leitfähige Verbindung zur Haut des Patienten her. So können die elektrischen Potentiale aufgenommen und an das EKG-Gerät weitergeleitet werden.
Die Einsatzgebiete sind zahlreich
Die Klebe-Elektrode wird überwiegend dann eingesetzt, wenn sich der Patient viel bewegt oder die Ableitung über einen längeren Zeitraum nötig ist. So finden sie Verwendung bei Belastungstests, bei denen der Patient in Bewegung ist und auch ins Schwitzen kommen kann. Auch 24-Stunden-EKGs werden erst durch den Einsatz der Klebe-Elektroden möglich, da hier der Betroffene einen möglichst normalen Tagesablauf haben soll. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Überwachung der Patienten im Krankenhaus, da das Monitoring hier oft über mehrere Tage durchgeführt werden muss. Besonders in der Intensivmedizin und der Rettungsmedizin wird auf diese Art von Elektroden zurückgegriffen. Für die Überwachung von Neugeborenen und Säuglingen gibt es spezielle Klebe-Elektroden, da ihre Haut besonders empfindlich ist.
Wie wird eine EKG-Klebeelektrode angebracht?
Um eine Klebe-Elektrode am Körper anzubringen, muss man nur die schützende Hülle auf der Klebeseite entfernen und sie im Anschluss an der richtigen Stelle platzieren. Möglicherweise muss die Haut vorher mit Elektrodengel oder Elektrodenspray vorbehandelt werden.
Eine Klebe-Elektrode zu entfernen ist, ähnlich wie bei einem Pflaster, leicht unangenehm. Aber bis auf eine kleine, kurz andauernde Rötung bleiben keine Folgen zurück. Um eine Ansteckungsgefahr zu vermeiden, sind die Klebe-Elektroden Einwegartikel und müssen nach dem Gebrauch entsorgt werden.