Mit der Freischaltstelle sichere Wartungsarbeiten ermöglichen
In der
Solartechnik spielt die Sicherheit für Personen und Sachen in Bezug auf Lebens- und Brandgefahren eine besondere Rolle. Für den Fall der Durchführung von Reparaturen am Haus- oder Versorgungsnetz muss daher das betroffene Teilnetz spannungsfrei geschaltet werden können. „Freischaltung“ bedeutet daher die Abtrennung von allen Stromquellen. Soweit PV-Anlagen, besser Photovoltaikanlagen, in solch ein Teilnetz einspeisen, benötigen sie daher eine Freischaltstelle.
Gefahren durch Stromschlag
Nach der VDE 0100 Teil 410 bestehen Gefahren für Leib- und Leben durch Stromschlag bei
- Wechselstromsystemen (AC) bei Spannungen ab 50 Volt,
- Gleichstromsystemen (DC) bei Spannungen ab 120 Volt und
- man darf wegen der Lichtbogengefahr keinesfalls Steckverbindungen auf der Gleichspannungsseite trennen.
Hieraus ergibt sich, dass es DC-Freischaltstellen auf der einen Seite der Photovoltaikanlage zwischen den Solarmodulen und dem Wechselrichter ebenso gibt, wie AC-Freischaltstellen auf der anderen Seite zwischen dem
Wechselrichter und dem Netz gibt. Leitungen um die DC-Freischaltstelle können meist nicht komplett vom Strom getrennt werden, solange von den Solarkollektoren weiterhin Strom zufließt. Daher erlaubt in diesem Fall eine Freischaltstelle erst einen gefahrlosen Umgang mit
Solarleitungen und dem Strom ab dem Wechselrichter.
Unterschiede zwischen einer internen Freischaltstelle und einer ENS
Im Prinzip besteht zwischen einer internen Freischaltstelle als NA-Schutz kein Unterschied zu einer ENS. ENS bedeutet soviel wie Einrichtung zur Netzüberwachung mit zugeordneten allpoligen Schaltern und ist Teil einer „selbsttätigen Freischaltstelle für Eigenerzeugeranlagen“ - DIN VDE 0126 und DIN EN 62446.
Ab wann sind Freischaltstellen Vorschrift?
Die VDE-Anwendungsregel 4105 sieht für
Solaranlagen mit mehr als 30 kVA Leistung als externe Überwachungsvorrichtung einen NA-Schutz in Verbindung mit einem Kuppelschalter vor. Schlichte Schützen genügen hier als Schaltmodul nicht. Häufig sind Freischaltstellen auch schon im Wechselrichter eingebaut, was man daher vor der Anschaffung der Freischaltstelle anhand des Bauplans bzw. Beschreibung des Wechselrichters kontrollieren sollte. Manuelle Freischaltstellen sind entgegen dem Umgang mit automatischen Freischaltstellen von einem Fachmann alle drei Jahre auf Manipulation bzw. Defekt zu überprüfen.