Grafikkarte - bringen Sie Farbe ins Spiel!
Grafikkarten sind dafür verantwortlich, dass Daten aller Art visualisiert werden, d.h. auf dem
Bildschirm erscheinen. Man unterscheidet grundsätzlich Grafikkarten als Erweiterungskarten und Onboard-Modelle - auch IGP genannt. Onboard-Modelle haben den Nachteil, dass sie einen Teil des Arbeitsspeichers benötigen und weniger leistungsfähig sind.
Komponenten einer Grafikkarte
Der Grafikprozessor (GPU - Graphic Processing Unit)
Die Aufgabe des Grafikprozessors ist es, den Hauptprozessor des Computers von den aufwändigen Berechnungen der Videodaten zu entlasten. Zudem unterstützt er je nach Leistungsklasse umfangreiche Zusatzfunktionen für 2D- und 3D-Grafik (z.B. Texturen). Leistungsfähige Grafikprozessoren müssen gekühlt werden und sind daher mit Kühlkörper und
Lüfter ausgestattet.
Der Grafikspeicher
Im Grafikspeicher werden die Bilddaten und Berechnungswerte des Grafikprozessors zwischengespeichert. Er muss jederzeit verfügbar sein und schnelle Lese- und Schreibzugriffe ermöglichen. Einfache Grafikkarten (meist Onboard-Varianten) nutzen den Arbeitsspeicher des Computers mit, höherwertige Grafikkarten sind mit sehr schnellen eigenen Speicherbausteinen mit einer Kapazität von mehreren hundert Megabyte ausgestattet. Von der Speicherkapazität der Grafikkarte hängt die mögliche Bildwiederholrate und Farbtiefe der Bildschirmanzeige ab.
PC-Schnittstelle
Für den schnellen Datenaustausch mit dem
Hauptprozessor und dem PC-
Arbeitsspeicher benötigt die Grafikkarte eine interne PC-Schnittstelle mit hoher Datenrate. Je nach Leistungsklasse kommt dafür der allgemeine PCI-Bus, die auf Grafik ausgerichtete AGP-Schnittstelle oder aktuell PCI-Express mit Datentransferraten von bis zu 4 GB/Sekunde in Frage.
Die gängigsten Grafikkarten
- EGA ist die erste Grafikkarte, die akzeptable Farbdarstellungen und Auflösungen (640 x 350 Pixel) brachte.
- VGA ist in vielen PCs immer noch Standard. Die Auflösung beträgt 640 x 480 Pixel.
- SVGA-Standards haben eine Auflösung von 800 x 600 Pixel und können somit bis zu 16,7 Mio. Farben (TrueColor) darstellen.
- WUXGA kann ebenso 16,7 Mio. Farben zeigen. Diese Grafikkarte wurde insbesondere für TV-Displays mit Wide-Screen verwendet, setzt sich aber auch bei Laptops immer mehr durch.
Die Leistungsfähigkeit der neusten Grafikkarten ist statt von der Auflösung jetzt hauptsächlich von der Größe des Bildspeichers abhängig. Oft sind sie auch mit eigenem Prozessor ausgestattet und nennen sich dann Accelerator-Grafikkarten.
Welche Grafikkarte benötigen Sie?
Führen Sie hauptsächlich einfache Internet- und
Officeanwendungen durch? Dann ist eine günstige Grafikkarte oder eine Onboard-Variante mit relativ geringer Auflösung (VGA) für Sie ausreichend. Wenn Sie jedoch
Bildbearbeitung und Videobearbeitungen vornehmen oder komplexe Simulationen betätigen, dann brauchen Sie eine leistungsfähige Grafikkarte für den Steckplatz.
Onboard-Lösung für Büro-PC und preiswerte Heim-PC sowie Notebooks
Die Grafik wird bei der Onboard-Lösung im Chipsatz der Hauptplatine integriert. Der einfache Grafikprozessor unterstützt nur wenige oder keine 3D-Hardwarebeschleunigung. Oft wird auf eigenen Grafikspeicher verzichtet und der Hauptspeicher des Rechners mit genutzt. Dadurch ergibt sich für die Onboard-Lösung allgemein eine geringe Leistungsfähigkeit, aber dafür auch ein besonders niedriger Stromverbrauch. Die Signalausgabe erfolgt analog über VGA oder digital über DVI.
Standard-Grafikkarten mit Grafikspeicher
Diese steckbaren Grafikkarten sind mit einem leistungsfähigen Grafikprozessor und eigenem Grafikspeicher ausgestattet. Bis zu mittleren Auflösungen wird eine hohe Bildwiederholrate und ein scharfes Bild erreicht. Die Ansteuerung von zwei Bildschirmen ist meist möglich, jedoch oft mit einigen Einschränkungen und Qualitätsverlust verbunden. Im beschränkten Umfang werden Hardwarebeschleunigung und Zusatzfunktionen unterstützt.
Spiele-Grafikkarten
Diese speziellen Grafikkarten sind mit einem besonders leistungsfähigen Grafikprozessor ausgestattet, besitzen ab 512 MByte Grafikspeicher und unterstützen insbesondere 3D-Grafikbeschleunigung. Der Prozessor muss gekühlt werden und benötigt daher in der Regel einen Kühler.
Grafikkarten für den professionellen Einsatz
Diese Karten sind auf die Erfordernisse ihres Einsatzzweckes optimiert, zum Beispiel
CAD oder Grafik-Design. Sie haben sehr hohe Auflösungen bei hoher Bildwiederholrate, ermöglichen Mehrschirmbetrieb, Hardwarebeschleunigung und Kalibrierungsfunktionen. Diese Grafikkarten unterstützen meist die auf 3D-Grafik ausgerichtete Programmier-Schnittstelle OpenGL.