Antifestbrennpaste ist vielfältig einsetzbar
Antifestbrennpaste wird auch Heißschrauben-Compound, Kupferfett, Kupferpaste, Hochtemperatur-Schraubenpaste oder Antiseize genannt. Je nach Einsatzgebiet besteht sie aus Metallpulver (meist Kupfer), das in einer Trägersubstanz gelöst ist.
Antifestbrennpaste ist ein Trennmittel
Die Paste mit den vielen Namen ist ein hervorragendes
Trennmittel. Sie ist chemisch inert. Die lateinische Bezeichnung für „träge“ oder „unbeteiligt“ weißt auf das Hauptmerkmal der Antifestbrennpaste hin. Sie reagiert nicht oder nur minimal mit Einwirkungen von Wasser, Luft und daraus entstehenden Reaktionsprodukten.
Die Paste ist sehr hoch mechanisch belastbar und eignet sich daher hervorragend für Schraubverbindungen. Insbesondere wenn diese dauerhaft hohen Temperaturen oder Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Der Einsatzbereich erhältlicher Antifestbrennpasten liegt meist im Bereich von -30 °C bis +1.000 °C. Sie verhindert Korrosion durch ihre hohe Trennwirkung.
Antifestbrennpaste als Schmiermittel oder Dichtungsmittel
Neben der hauptsächlichen Wirkung als Trennmittel lässt sich die Paste auch als
Schmiermittel einsetzen. Wirksam ist sie auch als Antiquietschpaste, Leitfett und Dichtungsmittel. Antifestbrennpaste wird hauptsächlich in Schraubverbindungen eingesetzt, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind, wie Auspuffrohren, Bremsanlagen und Turbinen.
Insbesondere Kraftwerke profitieren von dem Trennmittel, denn es dichtet gut gegen Gase ab, die auf die Bauteile korrosiv einwirken könnten. Die schmierende Wirkung macht die Antifestbrennpaste zu einem guten Montagemittel in Gleitlagern. Die zu behandelten Oberflächen müssen vor dem Auftrag der Antifestbrennpaste von Schmutz, Fett, losen Oxidschichten und sonstigen Anhaftungen befreit werden. Anschließend kann die Paste sorgfältig mit einem
Spachtel oder einem
Pinsel aufgetragen werden.
Vorsicht im Umgang mit Antifestbrennpaste
Antifestbrennpaste ist ein Montagehilfsmittel, eine Mischung verschiedener Chemikalien. Im Umgang sollten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Zur Schutzausrüstung sollten Handschuhe (gut geeignet sind sie aus
Nitril) ebenso dazugehören wie Arbeitskleidung mit langen Ärmeln, um einen Hautkontakt zu vermeiden.
Es entzieht bei Hautkontakt Feuchtigkeit und reizt die Haut. Die Paste darf nicht in die Augen geraten. Empfehlenswert ist das Tragen einer
Schutzbrille während des Umgangs mit Kupferpaste. Sollte etwas der Paste in die Augen geraten, müssen sie gründlich gespült werden. Wurde Paste verschluckt, ist ein Arzt sofort zu konsultieren. Erbrechen darf in diesem Fall nicht ausgelöst werden.
Einige Antifestbrennpasten dürfen nur in Räumen mit gutem Luftaustausch verwendet werden. Die Dämpfe können Benommenheit oder Schläfrigkeit bewirken. Es sind Antifestbrennpasten erhältlich, die hoch entzündlich wirken. Vor der Verwendung sollte das Sicherheitsdatenblatt genau gelesen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Rostfreie Schrauben richtig anziehen
Rostfreie Schrauben neigen während der Montage zum Einfressen. Mit Kupferpaste lässt sich das leicht vermeiden. Montiert werden sollten nur fett- und schmutzfreie Schrauben mit einwandfreiem Gewinde. Es wird vor der Montage mit etwas Kupferpaste bestrichen und anschließend nicht zu schnell angezogen. Ein Schlagschrauber ist nicht zu empfehlen, weil er nicht gleichmäßig anzieht. Die Umdrehungszahl sollte ebenfalls gedrosselt sein. So sind rostfreie Schrauben dauerhaft sicher montiert und können bei Bedarf gelöst bzw. gewechselt werden.
Vorsicht vor galvanischer Korrosion
Antibrennpaste, die edle Metalle wie Kupfer enthalten, dürfen nicht auf unedlen Metallen verwendet werden. Zwischen edlen und unedlen Metallen entwickelt sich in der Regel eine galvanische Korrosion. Je höher die Umgebungsfeuchtigkeit ist, umso schneller zersetzt sich das unedle Metall.Das Wasser wirkt als Elektrolyt und bildet mit den Metallen eine Galvanische Zelle, ähnlich einer Batterie. Die auftretende Spannung ermöglicht die Korrosion. Eine damit einhergehende Folge ist das Festfressen der Bauteile.