Protokolldrucker - sicher protokolliert

In der Medizin, aber auch in der chemischen Industrie sowie im Agrarbereich sind kraft Gesetzes unter bestimmten Voraussetzungen genaue Dokumentationspflichten gegeben. Hierzu bedarf es nicht nur ausgeklügelter Präzisions- und Messgeräte, sondern auch entsprechender Drucker, die die gewonnenen Daten auf Papier festhalten. Diese so genannten Protokolldrucker werden in verschiedenen Ausführungen angeboten und sind meist auf spezielle Laborausstattungen hin abgestimmt. Im Einzelnen sind zwei Arten von Protokolldruckern erhältlich - Thermo- und Nadeldrucker.:

Thermodrucker - handlich und transportabel

Handliche und transportable Thermodrucker eignen sich vor allem dazu, mobil Mess- und Testprotokolle festzuhalten. Sie sind in aller Regel mit einer Infrarot-Schnittstelle zur kabellosen Datenübertragung ausgestattet und werden mit Rollen aus Thermopapier (Protokolldruckerpapier) betrieben. Damit entfällt die aufwendige Farbband-Mechanik, und die Geräte arbeiten nahezu lautlos.

Grenzen von Thermodruckern

Nachteil der Thermotechnologie ist die begrenzte Haltbarkeit der Ausdrucke: Protokolle sollten daher keinesfalls längere Zeit direktem Sonnenlicht ausgesetzt oder größeren Temperaturunterschieden unterworfen werden. Da die Infrarot-Schnittstelle nicht die Übertragungsgeschwindigkeit moderner kabelgebundener Technologien erreicht, haben hochwertige Protokolldrucker zusätzlich noch einen eigenen Pufferspeicher eingebaut, der mit Daten gefüllt werden kann. Bei langen Protokollen wird durch die Zwischenspeicherung das Messgerät schneller wieder freigegeben, so dass der Druckvorgang keine Behinderung der Mess- und Testvorgänge nach sich zieht.
Ein weiteres Manko der Infrarot-Schnittstelle besteht in der physikalischen Beschränkung der Schnittstelle: Um Daten sicher und verlustfrei per Infrarot-Interface übertragen zu können, ist eine Sichtverbindung nötig. Zwischen Messgerät und Protokolldrucker darf kein anderes Gerät die direkte Sicht versperren, so dass diese Drucker nur in unmittelbarer Nähe der Messgeräte und Testaufbauten genutzt werden können.

Nadeldrucker - kabelgebunden, licht- und temperaturbeständig

Hauptsächlich in der Medizintechnik und chemischen Industrie sind überwiegend kabelgebundene Protokolldrucker nötig, deren Ausdrucke auch strengsten Archivierungspflichten über Jahre hinweg genügen. Daher arbeiten diese Drucker nicht nach dem Thermoprinzip, sondern als herkömmliche Nadeldrucker. Somit sind die Ausdrucke licht- und temperaturbeständig.
Die Drucker sind als recht kompakte Standgeräte konzipiert und werden in aller Regel über eine serielle RS232-Schnittstelle mit Messgerät, Waage, Computer oder Aufbereitungsgerät direkt verbunden. Bei manchen Geräten ist zusätzlich eine proprietäre, herstellerspezifische LocalCan-Schnittstelle implementiert, die über ein entsprechendes Interface den Anschluss mehrerer Geräte an einen Drucker gestattet. Das Druckwerk der Geräte ist robust und nahezu wartungsfrei für einen jahrelangen Betrieb ausgelegt.

Für strenge Anforderungen

Meist bieten diese Protokolldrucker eine Druckbreite von etwa 24 Zeichen pro Zeile und können daher mit Standard-Papierrollen bestückt werden. Eine eigene Elektronik sorgt unter anderem für automatisierte Eindrucke von Datum und Uhrzeit in die Protokolle. Bei speziellen für den Einsatz mit Präzisionswaagen konzipierten Protokolldruckern werden auch Daten über die Justagen der Waage mit ausgegeben, so dass mit diesen Geräten die strengen Anforderungen im GLP-/GMP-Bereich (Good Laboratory Practice/Good Manufacturing Practice) vollständig erfüllt werden.