Das Rundgesenk - Der Ambossaufsatz als Werkzeugeinheit
Gesenke sind beim Schmieden für die Form des Werkstücks entscheidend mitverantwortlich. Ohne die Gesenke, die entweder wie bei den Rundgesenken in eckige Vertiefungen des
Ambosses gesteckt werden können, und eine halbrunde Vertiefung bieten, kann man die gewünschte Form des Eisens oder Stahls nicht erreichen.
Wo man die Rundgesenke benötigt
Rundgesenke werden als
Schmiedewerkzeug benötigt, um etwa Treppengeländer, Fenstergitter, Funkenfänger für Kamine oder Fahrradständer gebaut werden sollen. Viele Schmieden können zusätzlich schweißen. Zweck des Rundgesenks ist es, glatte und runde Stäbe zu schmieden. Daher besitzt das Rundgesenk eine einfache zylindrische Höhlung, die in der Regel auf die Ober- und Unterseite verteilt ist.
Die Ausführungen
Rundgesenke bestehen meistens aus zwei Teilen (dem Ober- und Unterteil) und sind vielfach so geformt, dass man auch bei jedem Einzelteil als Oberteil im Zweifel mittig in ein Loch auch einen Hammerstiel einfügen kann. Die Unterteile laufen in einem runden oder eckigen Fuß aus, den man in die entsprechende Aussparung im Amboss steckt. In der Regel ergänzen sich Ober- und Unterteil, wenn eine Gesamtform durch Pressen oder Schlagen auf die Gesenke hergestellt wird. Die Auflagefläche bei den Unterteilen wird Bahn genannt und die entsprechende Länge in Millimeter angegeben.
Durchmesser, Gewicht und Stiftstärke
Der Durchmesser der Bahn verrät wie groß die geschmiedeten Stäbe werden. Durchmesser im 5-mm-Abstand wie zehn, 15, 20 oder 25 sind keine Seltenheit und gehören zu einer gut ausgerüsteten Schmiedewerkstatt dazu. Das Geweicht der Rundgesenke variiert je nach Ausführung zwischen ca. 800 und 1.800 Gramm (g). Die Stiftstärke gibt an, wie breit und tief der viereckige Fuß des Unterteils ist, um auf die passende eckige Vertiefung im Amboss gesteckt zu werden.
Zur Bearbeitung
Aus Zapfen mit viereckigen Durchmessern schlägt man oft erst die Kanten ab und erhält dadurch achteckige Durchmesser. Dies Stahlzapfen aus Flach-, Quadrat- oder Rundstahl legt man in die Rundgesenke und klopft sie Stück für Stück mit Schlägen auf das zugehörige Oberteil rund. Soll das Runden dagegen im Hilfsgesenk erfolgen, muss man die Leiste bzw. den Zapfen regelmäßig drehen, damit kein Werkstoff an der Seite herausquillt.