Der S-Form-Beitel als Schnitzwerkzeug
Schnitzeisen oder Beitel sind
Schnitzwerkzeuge, die bei Schreiner- und Schnitztätigkeiten oder auch im Bildhauergewerbe genutzt werden. Beitel werden für die unterschiedlichsten Arten der Holzbearbeitung genutzt, wobei die Schneidkanten und Formen der Klingen für die jeweiligen Aufgaben optimiert sind. Eine gebogene Klingenform steht für das Auskerben und bedeutet so, dass man zur zweidimensionalen Fläche eine dritte Dimension hinzufügt und so einen räumlichen Effekt erreicht.
Der S-Form-Beitel
Beitel dienen der spanenden Holzbearbeitung und werden wenn nicht handgeführt dann überwiegend mit einem Klopfholz oder Klöpfel bedient. Daher bestehen die Beitel aus einem Kunststoff- oder Hartholzgriff (Buche, Weißbuche, Esche, Hickory) mit einem stählernen Schlagring am Ende und auf der anderen Seite aus einer Zwinge gleichen Materials, die verhindert, dass sich das Holz spaltet, wenn bei der Herstellung des Beitels die Klinge in das Holz geschlagen wird. Die Klinge besteht aus Stahl und ist am vorderen Ende bei der Auslieferung nur angeschliffen. Vor der ersten Nutzung wird sie vom Nutzer scharf geschliffen. Den scharfen Schliff erhält das Material trotz täglichem Gebrauch des Beitels über Jahre hinweg. Die Schneiden der S-Form-Beitel unterscheiden sich von der Masse vom Querschnitt her, da die meisten Beitel einen geraden Querschnitt besitzen, nicht jedoch der S-Form-Beitel. Er besitzt ebenso wie der
Stechbeitel (oft auch unter dem Namen Stemmeisen bekannt) einen trapezförmigen Querschnitt, der unten breiter als oben ist. Der Unterschied zwischen S-Form-Beitel und
Stemmeisen liegt in der sanft s-förmig geformten Klinge bei Seitenansicht des Werkzeugs.
Vorteile der s-förmigen Klinge
Die trapezförmige Klinge per se erlaubt durch die Abschrägung der Seiten zu Seitenfasen einen glatten Schnitt auch bei schwierigem Holzfaserverlauf. Die abgeschrägten Kanten sind wie geschaffen für das Ausheben spitzer Ecken oder das Zinken. Ferner ermöglicht die S-Form der Klinge, dass man gleichzeitig in die Tiefe schneiden kann, um Auskerbungen zu erzeugen, ohne dass die Finger beim flachen Ansetzen des Werkzeugs stören. Am häufigsten erhält man die S-Form-Beitel mit Schnittbreiten von zehn, 16 oder 20 Millimeter. Da das Arbeiten mit dem S-Form-Beitel Striemen erzeugt, wird zum Teil die Auffassung in der Bildhauerei vertreten, dass diese Kerben für die Handschrift des Künstlers oder Meisters stehen.
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