Der Thermoreaktor – ein Laborgerät für thermische Aufschlüsse
Im Bereich der
speziellen Analytik werden Thermoreaktoren als Laborgeräte entweder für thermische Aufschlüsse, wie sie bei der CSB-Bestimmung in der Wasseranalytik benötigt werden, oder für die Nutzung bestimmter
Küvettentests verwendet. CSB ist die Abkürzung für den chemischen Sauerstoffbedarf. Zur Messung wird eine Wasserprobe mit einer Kaliumdichromatlösung und Silbersulfat als Katalysator versetzt und die
Küvette später 120 Minuten bei 148 Grad Celsius im Thermoreaktor erwärmt, abkühlen gelassen und letztendlich im
Photometer gemessen. Im industriellen Bereich dagegen werden riesige Thermo-Reaktoren dazu genutzt, die Abgase aus Biogas-Verbrennungsmotoranlagen zu filtern. In diesem Bereich sind die Reaktoren als „RNV“- bzw. „RTO“-Anlagen bekannt. RNV steht für Regenerativ-Thermische-Nachverbrennung bzw. RTO für Regenerativ-Thermische Oxidation.
Der Einsatzbereich
Thermoreaktoren als Laborgeräte sind dort im Einsatz, wo zwecks photometrischer Messung von CSB (chemischer Sauerstoffbedarf), Gesamt-Chrom, Gesamt-Phosphat, Gesamt-Stickstoff oder TOC (gesamter organischer Kohlenstoff) die Proben vorher thermisch aufgeschlossen werden müssen.
Die einstellbaren Temperaturbereiche
Je nach Probenvorbereitung sind für bestimmte Chemikalientests unterschiedliche Temperaturen erforderlich. Man benötigt für den Aufschluss von
- CSB ca. 150 Grad,
- Gesamt-Chrom 100 Grad,
- Gesamt-Phosphat 100 Grad,
- Gesamt-Stickstoff 100 Grad und
- TOC ca. 120 Grad Celsius.
Daher ist es in der Wasseranalytik von Vorteil, wenn sich ein Thermoreaktor auf die verschiedenen Temperaturbereiche einstellen lässt.
Zum Aufbau eines Thermoreaktors
Viele Thermoreaktoren besitzen Bohrungen für Standard-Rundküvetten mit einem Durchmesser von 16 Millimeter. Je nach Gerät können bis zu 24 Küvetten untergebracht werden. Ein Deckel darüber sorgt für die Einsparung von Heizenergie und eine gleichmäßige Erwärmung der Proben. Man benötigt zudem auch einen Stromanschluss, um das Gerät betreiben zu können. An manchen Reaktoren gibt es einen Umschalter für die erforderliche Spannung von im Europäischen Raum verbreiteten 230 Volt bei 50 bis 60 Hertz auf den US-Standard mit 115 Volt bei 50 bis 60 Hertz umzustellen. Praktisch ist eine automatische Temperaturabschaltung, wenn man die Geräte auf die diversen Aufschlussprogramme einstellen kann. Zeitintervalle von 30 bis zu 120 Minuten sind hier je nach Verfahren erforderlich.