Instabus - Intelligente Steuerung für alle technischen Systeme im Haus
Instabus ist ein Standard für die
Gebäudesystemtechnik, der die einzelnen Systeme im Haus intelligent miteinander verknüpft. Die Funktionen können durch Programmierung flexibel dem aktuellen Bedarf angepasst werden. Zum Beispiel können
Beleuchtung, Jalousien, Heizung und Belüftung so automatisiert werden, dass sie optimal aufeinander abgestimmt funktionieren. In modernen Wohn- und Zweckbauten ist der Instabus daher bereits vorherrschend, aber auch bei der Modernisierung von Altbauten verdrängt er zunehmend die herkömmliche Elektroinstallation. Die offizielle Bezeichnung des Standards lautet Europäischer Installationsbus (EIB) beziehungsweise KNX-Standard.
Instabus-Funktionsweise
Elektrische Verbraucher wie z. B. Lampen werden über einen Aktor mit dem Stromnetz verbunden. Dieser Aktor ist außerdem mit dem Datenbus verbunden und erhält darüber Steuerdaten. Erhält ein Aktor beispielsweise einen Einschaltbefehl, schaltet er den Strom an den angeschlossenen Verbraucher durch. Der Befehl kann direkt von einem Sensor oder von einem zentralen Steuerungssystem an den Aktor gelangen. Damit ist eine Mischung aus zentraler und dezentraler Steuerung realisierbar, die alle denkbaren Szenarien ermöglicht.
EIB-Bauelemente
Die EIB-Bauelemente ermöglichen auf der Basis der Verkabelung vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung und Funktionalität.
Verkabelung / Spannungsversorgung
Die EIB-Verkabelung besteht aus zwei Netzen: der Stromversorgung der Verbraucher mit 230 V Wechselspannung und dem Steuerungsnetz mit maximal 30 V Gleichspannung. Die Stromversorgung für das Steuerungsnetz wird zentral durch die EIB-Spannungsversorgung bereitgestellt. Das Steuerungsnetz wird mittels Buskabel mit zwei oder mehr Adern realisiert, über die die EIB-Bauelemente miteinander kommunizieren. Alternativ zur Verkabelung ist auch eine Steuerung über Funk oder eine Powernet-Variante möglich. Bei Letzterer werden die Steuersignale über das Stromnetz ausgetauscht. So kann auch mit einer herkömmlichen Gebäudeverkabelung der Instabus eingesetzt werden.
Sensoren
Die
Sensoren erfassen die Umweltdaten oder nehmen Schaltbefehle entgegen und speisen diese Daten über die integrierte EIB-Schnittstelle in das Steuerungsnetz ein.
Aktoren
Die Aktoren empfangen Befehle über die integrierte EIB-Schnittstelle und setzen sie in Steueraktionen im Stromnetz um.
Signalverarbeitung
Sensoren und Aktoren für spezielle Funktionen enthalten noch eine Signalverarbeitung, mit deren Hilfe Steueraufgaben dezentral und intelligent umgesetzt werden können. So erfasst ein EIB-Raumthermostat neben der Temperatur auch die Daten für die Zeitsteuerung und Lüftungsschaltung und verarbeitet diese Daten intern zu einem Stellbefehl für Heizung oder Kühlung.
Schnittstellen
Schnittstellen dienen der Anschaltung von Sensoren oder Aktoren ohne EIB-Schnittstelle. Sie setzen die Eingabedaten in EIB-Steuerdaten oder umgekehrt von EIB-Steuerdaten in Steuerungsaktionen im Stromnetz um. Verschiedene Schnittstellen gehören ebenfalls dazu wie z. B.
EIB-Schnittstelle-USB oder
EIB-Schnitstelle RS232. Diese dienen dazu, andere Standards mit dem EIB zu verbinden, um Daten einzuspielen oder auszulesen. Über RS 323 können Drucker zum protokolieren angeschlossen werden.
Displays/Zubehör
Für die optische Gestaltung der Installationen gibt es verschiedene Elemente, die auf die besonderen Bedingungen des Instabus abgestimmt sind. Um die intelligenten Funktionen nutzen zu können, wird der Nutzer zum Beispiel durch Beschriftungs- und Anzeigeelemente unterstützt.
Gateways
Gateways dienen der Anbindung von Fremdsystemen, um die Möglichkeiten der Fernsteuerung zu nutzen. So können über entsprechende Gateways Daten über das Internet, das Handy (wie z. B. GSM oder
Bluetooth) oder Geräte der Unterhaltungselektronik ausgetauscht werden.
Vor- und Nachteile des Instabus
Der Instabus ermöglicht die Integration der verschiedenen Systeme der Gebäudetechnik mit einem anerkannten Standard. Damit können effizient Synergien zwischen den Einzelsystemen genutzt werden. Veränderte Anforderungen sind leicht umsetzbar. Der Verkabelungsaufwand bei komplexen Installationen verringert sich gegenüber der klassischen Verkabelung. Bei einfachen Installationen sind Aufwand und Kosten jedoch oft zu hoch. Für die Planung und Realisierung der Installation ist qualifiziertes Fachpersonal notwendig.