Mit der Blutmischpipette Blutkörperchen zählen
Blutmischpipetten sind in geeichter und nicht geeichter Form erhältlich, um rote oder weiße Blutkörperchen (Erythrozyten und Leukozyten) quantitativ zu bestimmen. In der
speziellen Analytik, die auf Geräte und Hilfsmittel geeigneter Art zurückgreift, gehört die Blutmischpipette zu den
medizinischen Pipetten. Von der Form her zählt man sie zu den
Röhrchenformpipetten, die sehr lang und mit einem sehr feinen Durchmesser ausgestattet sind. Die Fassungsvolumen liegen oft im Mikroliterbereich. Mit einem Gummiballon am Ende des Röhrchens wird es ermöglicht, immer die gleiche Menge Blut in einem Tröpfchen abzunehmen. Wegen der Gesundheitsgefahren sollte man nie mit dem Mund pipettieren.
Das Material
Die
Pipette kann aus Glas oder auch als Mehrwegpipette aus Kunststoff wie LDPE bestehen. LDPE ist eine Abkürzung für ein bestimmtes Polyethylen mit geringer Dichte. Die Kunststoffpipetten sind meist nicht graduiert. Der Vorteil ihrer Verwendung liegt darin, dass sie bruchsicher sind und nach der Verwendung entsorgt werden können. Diese Pipetten werden meistens für Latex-Agglutinations- und Blutgruppentests genutzt. Glaspipetten sind dagegen teurer, oft auch mit einer Messskala ausgestattet, und müssen im medizinischen Bereich nach der Verwendung gereinigt und sterilisiert werden.
Die Typen
Oftmals werden die Blutmischpipetten nach den Verfahrensarten, für die sie optimiert sind, in solchen nach Malassez-Potain und nach Thoma unterschieden. Hämoglobinpipetten nach Sahli gemäß DIN ISO 13 689 gehören hier nicht dazu.
Pipetten nach Malassez-Potain
Diese Pipetten sind nur für die Bestimmung der Erythrozyten im Mischungsverhältnis 1:100 vorgesehen. Sie sind weiß hinterlegt und besitzen blaue Ringe zur Graduierung, allerdings keine Zehner-Unterteilung wie die Pipetten nach Thoma. Die roten Blutmischpipetten dürfen nur außerhalb der EU genutzt und geliefert werden.
Pipetten nach Thoma
Diese Pipetten aus Glas sind nach DIN ISO 12 750 genormt und entweder für die Bestimmung der Leukozyten im Mischungsverhältnis von 1:10 oder der Erythrozyten im Mischverhältnis 1:100 vorgesehen, weiß belegt und mit blauer Graduierung ausgestattet. Diese Blutmischpipette ist in zehn Teile untergliedert und besitzt vom Messergebnis her eine Toleranz von plus minus drei Prozent. Die Pipetten gibt es mit und ohne Trichteröffnung. Ohne CE-Zeichen dürfen die Pipetten nur außerhalb der EU verwendet und verkauft werden.