Mit Röhrchenformpipetten Flüssigkeiten exakt dosieren
Röhrchenformpipetten sind dazu geeignet, zu Laborzwecken Flüssigkeiten genau zu dosieren.
Glas-Pasteurpipetten, Kunststoff-Pasteurpipetten
Die Pipette läuft unten in einer Spitze mit einem kleinen Loch aus. Wenn es sich jedoch um eine
Tauchpipette zur Entnahme gewisser Flüssigkeitsmengen handelt, besitzt das Pipettenende eine Art Becherform. Es gibt geschlossene Röhrchen, die in einem Gummiballon, Saugkolben oder einem Faltenbalg (Kunststoff-Pasteurpipetten) enden, mit denen man eine Saugwirkung auslöst. An Glas-Pasteurpipetten kann auch am oberen offenen Ende ein Absaugsystem angeschlossen werden, etwa um zu hohe Flüssigkeitsstände in Gefäßen zu regulieren. Kapillarpipetten bzw. Mikropipetten füllen sich dagegen dank der Kapillarwirkung und des sehr dünnen Durchmessers von selbst, können aber auch nur für sehr winzige Flüssigkeitsmengen genutzt werden.
Vollpipetten, Messpipetten
In Bezug auf die Graduierung unterscheidet man grundsätzlich zwei Formen der Pipetten, die sich nur durch die Unterschiede in der Beschriftung abgrenzen lassen: Besitzt das Röhrchen eine Maßskala oder mehrere Messringe, bezeichnet man dieses Laborgerät als Messpipette. Sind dagegen, bezogen auf eine bestimmte Flüssigkeit, nur ein Messring oder eine Markierung als Strich angebracht, spricht man von einer Vollpipette.
Vollpipetten werden gerne eingesetzt, um etwa eine definierte Menge Blut mit medizinischen Pipetten wie der Sahli-Pipette abzunehmen. Mit Vollpipetten kann man sehr genau, aber auch sehr zeitaufwendig pipettieren, weshalb es auch Eichungen bezüglich der Flüssigkeitsmenge und der Ablaufzeit gibt. Im medizinischen Bereich sind sterile Pipetten aus hygienischen Gründen vorzuziehen.
Serologische Pipetten, Demeterpipetten
Für die Nutzung einer Pipette an Zellkuren sind häufig sterile Plaste- oder Glasröhrchen als serologische Pipetten mit einer durchgehenden Skalierung und einem Wattestopfen von Vorteil. Bakteriologische Tests im Rahmen von Lebensmittelkontrollen werden mit den eigens zu diesem Zweck entwickelten Demeterpipetten vorgenommen. Hier ist der Vorteil, dass man zwei Skalierungsmarken zum schnellen Anlegen von Verdünnungsreihen nutzen kann.
Milchpipetten
Um den Fettgehalt von Käse, Butter, Milch oder Rahm zu bestimmen, gibt es spezielle
Milchpipetten, mit denen man Proben in Butyrometer umfüllen kann. Hier wird das Eiweiß mit konzentrierter Schwefelsäure aufgeschlossen und das Fett durch das Zentrifugieren vom Wasser abgetrennt, so dass man auf der Skala den Fettgehalt angezeigt bekommt.