Medizinische Pipetten für das medizinische Humanlabor
Medizinische Pipetten gehören zu den
Röhrchenformpipetten und dienen in den Laboren der Humanmedizin in verschiedenen Ausgestaltungen den speziellen Diagnosearten, weshalb es als Beispiele Blutsenkungs-, Blutmisch- oder auch Sahli-Pipetten gibt.
Welche medizinischen Pipetten gibt es?
Blutsenkungspipetten
Die Blutsenkung ist eine alte Methode, bei der man beobachtet, wie schnell rote Blutkörperchen im Blut absinken. Eine erhöhte Senkung kann für eine Erkrankung sprechen. Ein dünnes Röhrchen wird mit Blut gefüllt - wozu eine
Blutsenkungspipette benutzt wird - und dann lässt man dieses Röhrchen senkrecht stehen. Nach einer Stunde sieht man nach wie viel die roten Blutkörperchen abgesunken werden. Die Blutsenkungspipette ist entsprechend graduiert.
Blutmischpipetten
Die medizinischen Pipetten zum Blutmischen gibt es zur Bestimmung der Leukozyten, umgangssprachlich der weißen Blutkörperchen, und wahlweise gleichzeitig der Erythrozyten, auch rote Blutkörperchen genannt. Solche
Blutmischpipetten unterscheiden sich in der Graduierung und können je nach Hersteller drei Teilstriche für die Bestimmung der Erythrozyten für ein Mischungsverhältnis von 1:100 sprechen, während es in Bezug auf Leukozyten für ein Mischungsverhältnis von 1:10 steht.
Sahli-Pipetten
Bei Sahli-Pipetten handelt es sich um Hämoglobinpipetten nach Sahli. Sie werden auch
Hämometerpipetten genannt. Es handelt sich um eine einfache Form der Hämoglobinbestimmung im Blut. Nachdem mit einer Hämoglobinpipette Blut aufgezogen wurde, wird dieses in eine vorbereitete Reaktionslösung zur Auflösung in rote Blutkörperchen und Cyanhämoglobin gegeben. Der Farbstoff wird dann fotometrisch gemessen und ausgewertet.
Einweg-Pipetten
Einweg-Pipetten werden häufig für Latex-, Agglutinations- und Blutgruppen-Tests verwendet und bestehen aus Kunststoff. Latex-Tests besagen etwas über die Allergie gegen gummihaltige Inhaltsstoffe in Gummihandschuhen. Agglutination bedeutet dagegen die Verklumpung von Antikörpern mit Antigenen von Zellen oder auch die Verklumpung von roten Blutkörperchen untereinander.
Tipps und Tricks
Das Pipettieren mit offenen Pipetten ohne Pipettierhilfen (z. B.
Peleusball) nur mit dem Mund ist keinesfalls zulässig. Es besteht für den Anwender die Gefahr der Kontamination mit unverträglichen Substanzen.