Dornfelder - junge Rebsorte erobert den Weinmarkt
Der Dornfelder ist ein
Rotwein, der in verschiedenen Geschmacksnuancen als trockener, halbtrockener und lieblicher Wein angeboten wird. Aufgrund ihrer Vielfalt erfreut sich die Traube aus deutscher Züchtung einer großen Beliebtheit.
Dornfelder - die Ursprünge der gezielten Neuzüchtung
Als
Rebsorte wurde der Dornfelder erst im Jahr 1955 gezüchtet. Damit handelt es sich um eine vergleichsweise junge Rebe, bedenkt man, auf welche Tradition andere Weinreben zurückblicken. Die Züchtung diente zunächst nicht dem Zweck, einen neuen Qualitätswein zu entwickeln. Vielmehr suchte man an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg nach einem Deckwein mit intensiv roter Färbung. Verglichen mit den alten französischen und italienischen Rotwein-Sorten sind deutsche Rotweine traditionell von einer hellen Farbe. Da Weintrinker eher Sorten mit dunkelroter Färbung bevorzugen, sollte der Dornfelder zunächst als Verschnittwein anderen Sorten eine kräftigere Farbe verleihen.
Vom Deckwein zum sortenreinen Dornfelder
Als eigenständige Rebsorte entstand der Dornfelder aus einer Kreuzung der Sorten Helfensteiner und Heroldsrebe und wurde 1979 vom deutschen Bundessortenamt zugelassen. Seither ist der Anbau der sortenreinen Rebe weit verbreitet und führt zu
Weinen der verschiedenen Qualitätsstufen. Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte wird der Dornfelder fälschlicherweise verbreitet als einfacher Rotwein angesehen. Rotweine der jungen Rebsorte gelten als Weine mit einer harmonischen Note und wurden inzwischen vielfach prämiert. Aufgrund ihrer moderaten Säureausprägung und ihres hohen Gerbstoffanteils eignen qualitativ hochwertige Trauben sich auch zum Ausbau als Barrique-Wein, die die Voraussetzungen für hochwertige Prädikatsweine erfüllt. Heutzutage zählt der junge und beliebte Rotwein zu den Rebsorten mit den größten Anbaugebieten in Deutschland und ist in Rheinhessen besonders verbreitet.