Der richtige Feuerlöscher für jeden Bereich
Ein Feuerlöscher kann im Notfall Leben retten. Um richtig vorbereitet zu sein, sollten Sie vor dem Kauf eines Feuerlöschers überlegen, für welche möglicherweise auftretenden Brände Sie diesen
benötigen.
Welcher Feuerlöscher eignet sich für welche Brandform?
Brände werden in fünf unterschiedliche Brandklassen eingestuft, diese richten
sich nach dem brennenden Stoff. Für jede dieser Klassen existieren Feuerlöscher mit
speziellen Löschmitteln. Der Einsatz eines ungeeigneten Feuerlöschers kann unter
Umständen zusätzliche Gefahren (Brandausbreitung oder Explosion) hervorrufen! Die
Brandklassen sind wie folgt spezifiziert:
Brandklasse*
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Beschreibung*
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Anwendungsbeispiele
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Geeignetes Löschmittel
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A
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Brände fester Stoffe, hauptsächlich
organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen
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z. B. Kohle, Holz, Papier, Autoreifen
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Pulver-, Schaum- und Wasserlöscher
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B
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Brände von flüssigen oder flüssigwerdenden
Stoffen
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z. B. Benzin, Alkohol, Kunststoff
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Pulver-, Kohlendioxid- und Schaumlöscher
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C
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Brände von Gasen
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z. B. Erdgas, Butan, Methan, Wasserstoff
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Pulverlöscher
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D
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Brände von Metallen und deren Legierungen
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z. B. Magnesium, Kalium, Aluminium und deren
Legierung
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Metallbrandlöschpulver";
Achtung: niemals mit Wasser löschen!
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F
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Brände von Fetten und Ölen
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z. B. Speisefette und -öle (Friteuse und Herd)
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Fettbrandlöscher; Achtung: niemals mit Wasser
löschen!
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*wortgenaue Wiedergabe
der Brandklassen und der Beschreibung laut DIN EN 2
Von der Seite der Löschmittel aus gesehen ergeben sich folgende Zuordnungen:
Löschmittel
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Brandklasse
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Anwendungsbeispiele und Hinweise
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Schaum
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AB
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Zum Löschen von Feststoffbränden (außer
Metalle) sowie Flüssigkeitsbränden geeignet. Eine
Wiederentzündung wird verhindert, da das Löschmittel einen Film
über den Brandherd legt. Dieser Schaum ist umweltschonend und
Rückstände können leicht entfernt werden. Schaumlöscher wird
für Büroräume empfohlen, in denen sich keine hochsensiblen
Geräte wie Computer oder Drucker etc. befinden. In diesem Fall
sind Kohlendioxidlöscher geeignet.
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Pulver |
ABC
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Einen Pulverlöscher
können Sie einsetzen, wenn Sie Flüssigkeits- und Gasbrände
bekämpfen müssen. Durch das Pulver wird der Brand erstickt,
weshalb er aufgrund der Verschmutzung nur bedingt für Büroräume
empfohlen wird. Offene Räume wie Lager oder Tankstellen sind
geeignet.
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Kohlendioxid |
B
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Mit einem Kohlendioxidlöscher
löschen Sie Flüssigkeits- und selten auch Gasbrände. Dem
Brandherd wird Sauerstoff entzogen und somit gelöscht. Achtung:
dadurch kann in geschlossenen Räumen Erstickungsgefahr drohen.
Dieser Feuerlöscher eignet sich z. B. für Räume mit
elektrischen Anlagen oder EDV-Anlagen sowie für Lagerräume mit
wertvollen Waren
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Wie wird der Druck im Löscher erzeugt?
Es gibt zwei Bauarten von Feuerlöschern:
- Der Aufladelöscher besteht aus zwei Behältern. Beim Öffnen des Ventils strömt das
Treibmittel (z.B. Kohlendioxid) aus dem Treibmittelbehälter in den Löschmittelbehälter und setzt diesen unter Druck. Der Feuerlöscher ist nun
"aufgeladen" und kann das Löschmittel ausstoßen.
- Im Dauerdrucklöscher hingegen befinden sich Treibmittel und Löschmittel in einem Behälter
und das Treibgas übt einen permanenten Druck aus. Bei Betätigen der Auslösevorrichtung strömt das Löschmittel unter Druck durch das Steigrohr und
den Schlauch aus dem Feuerlöscher.
Wichtige Hinweise
Falls der Brand im Freien ist, beachten Sie die Windrichtung: Sie sollten beim Löschen den Wind immer im Rücken haben. Betätigen Sie den Feuerlöscher
immer erst am Brandherd, da er nur eine begrenzte Zeit Löschmittel ausstößt. Außerdem sollten Sie verschiedene Feuerlöscherarten nicht gleichzeitig
verwenden. Wenn Sie den Brand gelöscht haben, lassen Sie diesen nie unbeaufsichtigt und stellen Sie ein Reservelöschmittel bereit. Und achten Sie beim
Löschen immer auf das Wichtigste: Ihre eigene Sicherheit.
Denken Sie bei dem Kauf eines Feuerlöschers auch daran, diesen gegebenenfalls vor unbefugtes Benutzen durch einen
Feuerlöscherschrank oder eine Feuerlöschbox zu schützen.