Gefahrstoffkennzeichnung - ein Muss, kein Kann
Nicht nur in der chemischen Industrie, bei der Verarbeitung oder Herstellung von Produkten sind Stoffe anzutreffen, von denen ein mehr oder weniger hohes Gefährdungspotential für die Umwelt und die Gesundheit ausgeht. In fast jedem Arbeitsumfeld wird mit solchen Stoffen hantiert. Oftmals ist man sich der Gefahr, die von Öl, Benzin oder Reinigungsmitteln ausgeht, gar nicht bewusst. Gefahrstoffkennzeichnungen geben Aufschluss und sorgen dafür, dass die richtige Handhabung des Stoffes und der Gebinde für jeden ersichtlich sind.
Gefahrstoffverordnung
Die Deklarierung und vor allem der Umgang und das Ausweisen von Gefahrstoffen ist in der Gefahrstoffordnung festgeschrieben. Diese Verordnung ist bindend und soll das Gefahrenpotential eindämmen. Nach der Gefahrstoffordnung sind alle in der Gefahrstoffdatenbank hinterlegten Stoffe mit Namen, dem Gefahrenpiktogramm und neuerdings mit den H- und P-Sätzen, diese ersetzen nach der neuen europaweit konformen Kennzeichnung die R- und S-Sätze, auszuweisen. Das GHS, global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien, ist seit 1.12.2010 in Kraft getreten.
Kennzeichnung - eine wichtige Informationsquelle
Gefahrstoffkennzeichnungen sorgen dafür, dass bestens mit den gefährlichen Stoffen umgegangen wird und kein unnötiges Sicherheitsrisiko für Ihre Beschäftigten, die Umwelt und unbeteiligte Personen entsteht. Egal, ob Laborkennzeichnung, Lagerkennzeichnung oder Transportkennzeichnung - immer und überall den perfekten Überblick zu behalten, ist beim Umgang mit
Gefahrstoffen besonders wichtig.
Möglichkeiten der Gefahrgutkennzeichnung
Gefahrstoffetiketten
Gefahrstoffetiketten lassen sich leicht auf Umverpackungen, Fässern, Kanistern oder auch an Regalen befestigen, um über den Inhalt Aufschluss zu geben. Sie enthalten alle wesentlichen Informationen auf einen Blick. Zur unkomplizierten
Sicherheitskennzeichnung sind die selbstklebenden Etiketten aus dem Bereich der Gefahrstoffkennzeichnung nicht wegzudenken. Berücksichtigen Sie, dass es sich nach Möglichkeit um Folienetiketten handeln sollte. Durch diese Art von Etiketten ist es auch bei Feuchtigkeitseinwirkung und Verschmutzung noch möglich, den Aufdruck zu lesen.
Gefahrensymbole
Symbole dieser Richtlinie sind bindend. Als Schild eingesetzt kann ein Mitarbeiter beim Betreten einer Fertigungshalle, eines Labors oder Lagerraumes bereits von vornherein über mögliche Gefährdungen informiert werden. Auch an Maschinen oder Fahrzeugen kann ein solches
Gefahrstoffsymbol im Havariefall oder bei Leckagen wichtige Informationen vermitteln. Denken Sie daran, dass die neuen GHS-Symbole für chemische Stoffe seit 2010 bindend sind und für Zubereitungen ab 2015 gelten. In dieser Übergangszeit können Zubereitungen noch mit den bestehenden hochorangen Gefahrstoffkennzeichungen versehen werden.
Gefahrgut-Kennzeichnung
Gefahrentafeln sind Pflicht für Tanks und Fahrzeuge, die gefährliche Güter beherbergen. Der Aufdruck der
Gefahrgut-Warntafeln informiert über das Gefahrenpotential, welches vom geladenen Stoff ausgeht. Der
Gefahrgutzettel gehört zusätzlich zum Transportgut, er muss immer mitgeführt werden, denn er weist alle wesentlichen Daten zur Ladung aus. Aber auch im Lager sollten diese wesentlichen Informationsquellen zu Stoffeigenschaften von gefährlichem Lagergut keinesfalls fehlen. Rettungskräften kann durch Gefahrgutzetteln die nötige Information zu Teil werden, um ihren Einsatz im Notfall richtig zu koordinieren.