Backup-Spezialisten: Streamer
So genannte
Streamer werden in EDV-Infrastrukturen ausschließlich zu
Backup-Zwecken eingesetzt. Es handelt sich dabei um Bandlaufwerke, die - ähnlich wie ein
Videorecorder oder ein Audio-Kassettengerät - die anfallenden Daten auf austauschbaren Kassetten speichern. Aus dieser Speichertechnologie ergeben sich vielfältige Vorteile:
- Durch die austauschbaren Medien ist die Portabilität der Daten gewährleistet.
- Im Vergleich zu anderen Speichertechnologien wie Festplatten sind Streamerbänder sehr unempfindlich gegenüber Erschütterungen und Stößen.
- Das Gewicht der Bandkassetten ist sehr gering.
- Die Kassetten sind im Verhältnis zu anderen Speichermedien vergleichbarer Kapazität günstig in der Anschaffung.
- Durch die Möglichkeit, Referenzdaten auf eigenen Bändern zu speichern, kann im Fall von Manipulation oder Datenverlust ein vordefinierter Zustand problemlos, schnell und kostengünstig wieder hergestellt werden.
- In größeren Umgebungen werden Streamer auch gemeinsam mit so genannten Autoloadern oder Jukeboxen eingesetzt. Dabei bestückt ein Robotermechanismus das oder die angeschlossenen Streamerlaufwerke vollautomatisch mit Bandkassetten. Die Speicherkapazität bewegt sich bei diesen Installationen in aller Regel im Terabyte-Bereich.
Grundlegende Technologie
Es gibt zwei verschiedene Aufzeichnungsverfahren für Streamer: die Linearspur- und die Schrägspuraufzeichnung.
Während beim Linearspurverfahren das Band an einem Schreib-/Lesekopf vorbeigeführt wird und dabei die Daten mehrspurig parallel zur Bandkante aufgezeichnet oder abgerufen werden, ist bei dem von der Videotechnik her bekannten Schrägspurverfahren eine ebenfalls mehrspurige Aufzeichnung in schräger Richtung vorgesehen. Das Schrägspurverfahren nutzt daher das verfügbare Band besser aus und bietet eine höhere Kapazität. Nachteil dieser Methode ist jedoch die deutlich stärkere mechanische Beanspruchung des Bandes, weil es weit aus der Kassette herausgezogen und an einer rotierenden Kopftrommel vorbeigeführt wird. Zudem arbeiten Streamer im Schrägspurverfahren meistens konstruktionsbedingt langsamer als Geräte mit Linearspuraufzeichnung.
Unabhängig von der Aufzeichnungsmethode sind Streamer-Laufwerke in allen gängigen Größen erhältlich und bieten derzeit (Stand Juli 2009) Kapazitäten von bis zu 800 GB unkomprimierter Daten pro Bandkassette. Es haben sich mehrere Aufzeichnungsstandards etabliert, von denen DAT, (S)DLT und LTO Ultrium die am weitesten verbreiteten darstellen. Aufgrund der über mehrere Jahrzehnte reichenden Entwicklungsgeschichte der Streamer-Technologie und deren permanenter Weiterentwicklung sind
Laufwerke für nahezu alle gebräuchlichen Schnittstellenspezifikationen erhältlich. Neben SCSI- und SAS-Streamern haben sich auch Geräte mit
FibreChannel-Anschluss und neuerdings sogar SATA-Laufwerke etabliert. Es sind zudem Geräte mit USB-Schnittstelle verfügbar.
Bei der meist bei neuen Laufwerken mitgelieferten
Software weisen die Hersteller gern darauf hin, dass durch einen Kompressionsalgorithmus die anfallenden Daten um den Faktor 2 verdichtet werden können. Solche Aussagen sind mit Vorsicht zu genießen, da die Effizienz der Kompression von der Beschaffenheit der Daten abhängt. Manche Multimediaformate etwa (z.B. MP3, Ogg-Vorbis) lassen sich kaum noch komprimieren. Insofern sind diese Angaben der Hersteller lediglich unter Idealbedingungen zu erreichen.
Tipps zum problemlosen Einsatz von Streamern
- Wechseln Sie Ihre Bänder regelmäßig und sehen Sie sich die bei der Datensicherung angefertigten Fehlerprotokolle an. Sollten die Protokolle eine zunehmende Fehlerquote aufweisen, empfiehlt es sich, das betroffene Band auszutauschen. Insbesondere bei Streamern, die die Daten in Schrägspurtechnik aufzeichnen, ist wegen der höheren mechanischen Beanspruchung der regelmäßige Medientausch unumgänglich.
- Reinigen Sie in definierten Abständen das Laufwerk mit einer Cleaning Cartridge. Verschmutzte Laufwerke produzieren vermehrt Lese- und Schreibfehler.
- Insbesondere in Betriebsumgebungen mit erhöhter Staubbelastung sollte mindestens einmal wöchentlich eine Reinigung der Laufwerke durchgeführt werden.
- Für die Cleaning Cartridge empfehlen die Hersteller eine maximale Anzahl von Durchläufen. Ist dieses Pensum erreicht, sollten Sie die Cartridge im Interesse der Datensicherheit nicht mehr verwenden, da ansonsten der Reinigungseffekt rapide abnimmt.
- Lagern Sie die Bänder nicht in großer Hitze, übermäßiger Kälte oder hoher Luftfeuchtigkeit. Die Hersteller geben Spezifikationen an, in deren Rahmen die Medien aufbewahrt werden können. Diese sollten eingehalten werden, da ansonsten das Bandmaterial einen erhöhten Verschleiß aufweist. Gut geeignet für die Lagerung und den Transport der Bänder sind spezielle Koffer, die als Zubehör erhältlich sind.
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