Scheren – praktische und vielseitige Helfer
Scheren sind praktische Helfer, auf die nicht mehr verzichtet werden kann. Ob Bastel-, Haushalts-, Hecken-
oder Universalschere – sie sind vielseitig einsetzbar und aus vielen
Bereichen wie z. B. dem
Büro,
Versand oder Handwerk nicht mehr
wegzudenken. Doch bei der Vielzahl an unterschiedlichen Scherentypen
stellt man sich die Frage, welche Schere für welches Material geeignet
ist. Soll es eine große, kleine, leichte oder schwere Schere sein? Ganz
klar ist, dass eine Bastelschere andere Materialien schneidet als eine
Heckenschere. Mit dem folgenden Einkaufsratgeber möchten wir Ihnen
einen kleinen Überblick über die Scheren-Varianten geben und erläutern,
worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Schere mit zwei beweglich oder einer fixierten Schneidekante
Die Schere ist ein Werkzeug, mit dem man unterschiedliche Materialien
zertrennen oder einschneiden kann. Grundsätzlich unterscheidet man
Scheren mit zwei beweglichen Klingen von denen mit einer bewegliche
Klinge und einer fixierten Schneidekante. Erst genannte unterteilt man
in Gelenk- und Bügelscheren. Bügelscheren setzen sich aus einem
Metallstück in U-Form zusammen, dessen Schenkel zu Klingen geschmiedet
wurden. Sie funktionieren durch das Zusammendrücken der Klingen.
Vermindert man den Druck auf die Schere, öffnen sie sich durch ihre
Eigenspannung. Gelenkscheren setzen sich aus zwei Klingen zusammen, die
jeweils über einen ringförmigen Griff – auch Auge genannt – zusammen.
Bei dieser Form der Schere muss Kraft aufgewendet werden, um sie zu
öffnen und damit zu schneiden.
Woran erkennen Sie eine gute Schere?
Damit Sie lange Zeit Freude an Ihrer Schere haben und sie gut
schneidet, sollten Sie beim Kauf einiges beachten. Die
Qualitätsunterschiede bei Scheren sind groß. Achten Sie deshalb auf
eine gute Verarbeitung. Eine gute Schere zeichnet sich u. a. durch eine
glatte und sauber geschliffene Oberfläche aus. Ist sie sorgfältig
verarbeitet, lässt sich auch auf eine gewissenhafte Verarbeitung
schließen. Achten Sie darauf, dass die Scherenspitzen gut aufeinander
passen, wenn sie geschlossen sind. Dies ist der Fall, wenn die beiden
Scherenhälften (Ober- und Unterbeck) im geschlossenen Zustand exakt
übereinander liegen. Die Schere sollte sich außerdem mühelos öffnen und
schließen lassen. Auch das so genannte Scherenauge sollte nicht Außer
acht gelassen werden, denn schließlich muss es so gebaut sein, dass die
Schere gut in der Hand liegt und schmerzfreies Arbeiten auch nach
längerer Zeit erlaubt. Das innere Auge sollte ohne Grat und
Unebenheiten sein. Übrigens, Scheren hochwertiger Qualität können vom
Fachmann nachgestellt und nachgeschliefen werden.
Welche Schere darf es sein?
Die Anwendungsgebiete von Scheren sind umfangreich. Je nach dem,
welches Material Sie schneiden wollen, benötigen Sie die richtige
Schere.
- Für einen perfekten Schnitt im Büro sollten Sie zu einer Büroschere greifen. Durch das ansprechende Design und die gummierte Griffzone schneiden Sie ohne Probleme verschiedene Materialien.
- Viele Scheren – so auch die Papierscheren
– sind aus rostfreiem Edelstahl. Die ergonomische Form bietet eine
optimale Balance in der Handhabung der Schere und vermeidet
Überanstrengungen und Ermüdungserscheinungen. Papierscheren eignen sich
– wie der Name schon sagt – vor allem für Papier und sind besonders schlank.
- Bastelbegeisterte setzen auf Bastelscheren, schließlich lassen sich
mit ihnen die verschiedensten Schnittmuster realisieren. Wellen,
Zickzack oder Kombinationsmuster verleihen z. B. Einladungs- und
Grußkarten den richtigen Pfiff. Solche Scheren sind oft als Sets
erhältlich, um auf die verschiedenen Bedürfnisse reagieren zu können.
- Für feine, präzise Schnitte und filigranes Arbeiten nimmt man eine Silhouettenschere
zur Hand. Sie ist besonders leicht und handlich. Eine Beschichtung aus PTFE (Polytetrafluorethylen) verhindert, dass Verkleben der Klingen z. B. durch
Klebefilm.
- Der Volksmund sagt: Messer, Gabel, Schere, Licht, sind für kleine
Kinder nicht. Doch gerade Kinder lieben es zu basteln. Für sie gibt es
Scheren mit runder Spitze und Sicherheitsklingen, um die Unfallgefahr
zu minimieren. Die Scheren sind extra für Kinderhände gefertigt und für
Kinder ab vier Jahren geeignet. Im Handel erhältlich sind sogar Kinderscheren mit speziellen Tiermotiven.
Spezielle Schere für spezielle Anwendungsgebiete
- Chirurgische Scheren
finden vor allem in der Arztpraxis oder im Krankenhaus Anwendung um z.
B. Gewebe-, Operationshilfs- und Nahtmaterial durchzuschneiden. Die
Schere besteht aus chirurgischem Edelstahl und ist in gebogener oder
gerader Form sowie mit spitzen und/oder stumpfen Ober- und Unterbeck
(Scherenhälften) erhältlich.
- Für den robusten Einsatz sind Arbeitsscheren ideal. Damit schneidet man z. B. Pappe, Leder, Textilien, Teppiche oder Dichtungen.
- Der Allrounder bei den Scheren ist die Universalschere.
Sie ist unentbehrlich im handwerklichen Bereich. Quetschfreies
Schneiden von Kunststoff-, Gummi-, Holz- oder Flachbandkabeln sind
möglich.
- Härte Metalle dagegen schneidet man mit einer Blechschere.
Damit ist ein spanloses Trennverfahren von dünnen und nicht zu harten
Metallen möglich. Die zwei gegeneinander bewegende Schneiden schneiden
den zu durchtrennenden Werkstoff ein, so dass keine Sägespäne
entstehen. Mit einer Handblechschere lassen sich Bleche bis einem
Millimeter Dicke schneiden. Daneben gibt es noch Elektro-Blechscheren,
wobei ein geringer Kraftaufwand nötig ist, Hebel-Blechscheren oder Hebelscheren.
- Glatt und sauber lassen sich ein- oder mehrdrähtige Kupfer- oder Aluminiumkabel mit einer Kabelschere
schneiden. Durch die Hebelübersetzung benötigt man nur wenige
Kraftaufwand. Drahtseile, Stahldrahte, Aluminiumlegierungen und
hartgezogene Kupferleiter sollten nicht mit einer Kabelschere
geschnitten werden.
- Für mittelharte Drahtseile sowie Kabel und Rundstahl verwendet man Drahtseilscheren.
Durch die optimale Schneideleistung und der ergonomischen Form
schneidet man gratfrei und verhindert das Aufspleißen des Drahtseiles.
- Möchte man Stahlbänder bzw. Umreifungsstahlbänder zerteilen, ist eine Stahlbandschere
z. B. im Lager, Versand oder in der Warenannahme ein unentbehrliches
Werkzeug. Die Schere ist so gebaut, dass es beim Aufschneiden nicht zum
Aufspringen bzw. Hochschnellen des Stahlbandes kommt. Abrutschsichere
Griffe und eine Einhandbedienung ermöglichen ein ermüdungsfreies
Arbeiten.
- Gehrungsscheren eignen sich zum Zerteilen von Leisten und Profile
aus Kunststoff, Gummi oder Holz. Die Griffe sind zur besseren
Handhabung mit PVC ummantelt. Oft verfügen sie über eine auswechselbare
Schneidauflage mit einem Anschlagwinkel zum winkligen Schneiden.
- Im Gartenbereich kommt man um eine Heckenschere nicht herum. Damit
lassen sich zuverlässig Hecken und Äste leicht und effizient schneiden.
Komfortabel arbeitet man mit einer Elektro-Heckenschere, die sich z. B.
durch eine Sicherheitsschaltung auszeichnet, und auch in schwierigen
Situation wie z. B. über Kopf eine einfache Handhabung gewährleistet.
Die Schere für den Linkshänder
Scheren benutzt man meistens mit der rechten Hand, so dass man immer
eine gute Sicht auf die zu schneidende Stelle hat. Bedient man die
Schere aber mit links, wird die Schnittstelle verdeckt, was die
Handhabung erschwert. Speziell für Linkshänder sind Linkshänder- oder
Linkshandscheren gearbeitet. Die Scherenteile sind spiegelverkehrt
geformt, so dass saubere Schnitte für Linkshänder ermöglicht werden.
Genau wie für Rechtshänder gibt es im Handel z. B. auch Bastel-,
Allzweck- oder Kinderscheren für Linkshänder.
Richtige Pflege zahlt sich aus
Eine lange Lebensdauer Ihrer Schere kommt nicht von ungefähr, denn ein
falscher Umgang und falsche Anwendung können zu Qualitätseinbußen
führen. Bewahren Sie daher die Schere sicher und trocken sowie frei von
Staub und Schneidrückständen auf. Wischen Sie die Schere gegebenenfalls
nach Gebrauch ab, denn sie könnte rosten.
Die Schneidefähigkeit kann bei häufiger Benutzung nachlassen. Ein
Fachmann kann die Innenseiten des Blatts schleifen und setzt die Schere
nach dem Zusammenbau wieder neu auf Gang. Doch nur Qualitätsscheren
können auf diese Weise aufgearbeitet werden.